699 Euro verlangt ein "Kartenbüro" auf seiner Website für eine Opernball-Karte. Bei der Staatsoper kostet diese 410 Euro (inklusive 35 Euro Spende). Nicht billig, aber um 289 Euro günstiger – und noch wichtiger: legal.
Denn: Ob Zuschauerkarte oder Bühnenloge, Tickets für den Wiener Opernball werden ausschließlich von der Staatsoper direkt verkauft. "Die Nachfrage ist so hoch, dass wir den Verkauf von Tickets für den kommenden Ball sogar durch ein zufälliges Auswahlverfahren – eine Verlosung – regeln mussten", so Staatsopern-Kommunikationschefin Susanne Athanasiadis zu "Heute".
Bestellungen von Reiseveranstaltern, Agenturen oder anderen kommerziellen Wiederverkäufern würden nicht berücksichtigt. "Es gibt keine Kooperation", betont Athanasiadis. Leider stoße man dennoch immer wieder auf Websites, wo Tickets, Tischanteile oder Logen – meist zu absolut überhöhten Preisen – angeboten werden. "Das ist selbstverständlich nicht in unserem Sinne", erklärt die Sprecherin.
Daher versteht das Opernhaus am Wiener Ring auch keinen Spaß, wenn es um illegale Ticketverkäufe geht: "Sollten wir im Zuge unserer Recherchen daher auf ein Angebot stoßen oder aufmerksam gemacht werden, erhält das betroffene Unternehmen umgehend ein Unterlassungsschreiben seitens unserer Rechtsabteilung."
Auch das eingangs erwähnte "Kartenbüro" bekam einen Anwaltsbrief der Staatsoper – und Besuch vom Marktamt. Denn wie "Heute" erfuhr, lag kein Gewerbeschein vor. Der Betreiber wurde angezeigt, erhielt eine Geldstrafe und muss nun auch Steuern nachzahlen