Ganze 29 Grad können die sogenannten "Grätzeloasen" Wiens Stadtteile im Vergleich zu Asphaltflächen herunterkühlen. Das geschieht hauptsächlich durch Trinkbrunnen und Bepflanzug. Bäume und Sträucher sollen Schatten spenden, Tische und Sessel eine Möglichkeit zum Ausruhen bieten.
"Jede grüne Grätzloase kühlt die Umgebung merklich ab und ist Teil unserer Hitzeschutzformel: mehr Grünraum, mehr Schatten und mehr Wasser“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Im vergangenen Jahr konnte die Universität für Bodenkultur bei einer Messung feststellen, dass die begrünten Flächen um ganze 29 Grad kühler sind, als jene, die Asphaltiert sind. Ein neues Modell der Grätzeloase: RONJA.
Die modulare Oase soll Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, Grünraum vor der Haustüre zu haben, ohne diese planen und bauen zu müssen. Durch die flexiblen Module lassen sich Hochbeete, Rankpflanzen und Sitzgelegenheiten für jede RONJA individuell kombinieren. Das verwendete Upcycling-Holz kommt aus der Seestadt Aspern und soll für Nachhaltigkeit sorgen.
Seit dem Frühjahr werden RONJAs mit einem solarbetriebenen Bewässerungspaket ausgestattet: Pumpe, Wasserspeicher und automatischer Time arbeiten hier zusammen. "Die Module kommen fix und fertig, und in partizipativen Workshops entscheiden Nachbar:innen gemeinsam über Ausstattung und Begrünung. So wird Beteiligung im Grätzl zur Selbstverständlichkeit", sagt Sabrina Halkic, Geschäftsführerin des Vereins Lokale Agenda 21 Wien. Auch Peter Schneider von der RONJA HuglWood freut sich über die Ronjas, besonders aber über die neuen Bewässerungstechniken.