Coronavirus

3-Punkte-Plan – so will Regierung Corona-Welle stoppen

Am Samstag kündigte Sebastian Kurz Verschärfungen für Ungeimpfte an. Für den Herbst hat die Regierung einen Drei-Punkte-Plan ausgearbeitet.

Heute Redaktion
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Sebastian Kurz und Wolfgang Mückstein wollen eine Gefährdung des Gesundheitssystems um jeden Preis vermeiden.
Sebastian Kurz und Wolfgang Mückstein wollen eine Gefährdung des Gesundheitssystems um jeden Preis vermeiden.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Corona-Zahlen steigen in Österreich stark an. Am Samstag wurde mit 1.328 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert erreicht. Schon seit mehreren Tagen wird eine 1G-Regel in Österreich diskutiert. Ab Herbst könnte diese Maßnahme in der Nachtgastronomie zum Einsatz kommen.

"Wenn die Zahlen weiter steigen, dann braucht es die 1G-Regel für Diskotheken und Nachtclubs", kündigte Sebastian Kurz an. Damit sollen sogenannte Superspreader-Events verhindert werden. Österreichweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile auf 85. Es gibt aber eine enorme Kluft: So liegt die Inzidenz unter den Geimpften lediglich bei 16, bei den Ungeimpften aber über 200.

Deutlich höhere Zahlen als im August 2020

Nun drohen im Herbst also verschärfte Regeln. "Mit der Impfung haben wir das beste Mittel in der Hand, um der Pandemie Herr zu werden und unser Gesundheitssystem zu schützen. Daher gilt es nun weiterhin so viel wie möglich zu impfen, um sich selbst und andere zu schützen", so der Bundeskanzler.

Im Vergleich zum August des Vorjahres verzeichnet Österreich derzeit höhere Zahlen – sowohl in punkto Neuinfektionen als auch hinsichtlich der Hospitalisierungen. Der überwiegende Teil der aktuell Hospitalisierten hat noch keine Impfung erhalten. Auch bei den Infektionszahlen ist der Anteil derer, die nicht geimpft sind, um ein Vielfaches höher als bei den Vollimmunisierten, heißt es in einer Aussendung.

Die Regierung will nun mit einem Drei-Punkte-Plan gegensteuern:

1.
1G-Regel

Die 1G-Regelung könnte ab Herbst in Bereichen mit besonders hohem Ansteckungsrisiko – wie etwa in der Nachtgastronomie – notwendig werden. Die Bundesregierung hat dabei stets betont, dass dieser Ansatz risikobasiert erfolgt. "In der Nachtgastronomie haben wir die Situation, dass viele Ungeimpfte auf Geimpfte treffen. Daher gibt es hier besonderes Risiko von sogenannten Superspreader-Events. Diese gilt es möglichst zu verhindern. Ab Herbst, wenn sich das soziale Leben wieder nach Innen verlagert, die Infektionszahlen weiter steigen und die Impfquote unter den Jungen niedrig bleibt, könnte eine 1G-Regelung etwa in der Nachtgastronomie notwendig werden", heißt es in der Aussendung der Bundesregierung.

2.
Durchimpfungsrate erhöhen

Das Bundeskanzleramt verstärkt zielgruppenspezifisch die Aktivitäten der bundesweiten "Österreich-Impft"-Kampagne, um die Rate der Erstimpfungen wieder zu steigern und die Durchimpfungsrate kontinuierlich zu erhöhen. Das Gesundheitsministerium bleibt im regelmäßigen Austausch mit den Bundesländern zu möglichst niederschwelligen Impfangeboten, forciert den Wissens- und Erfahrungsaustausch und setzt Schwerpunkte in spezifischer Stakeholder-Kommunikation.

3.
Dritte Impfung

Weiters lautet das Ziel der Bundesregierung, den Impfschutz möglichst gut aufrechtzuerhalten. Erste Studien zeigen, dass bereits nach wenigen Monaten bei manchen Menschen der Impfschutz stark nachlässt. Deswegen hat das Nationale Impfgremium vergangene Woche die Empfehlung ausgesprochen, vulnerablen Gruppen sowie jenen mit Vektorimpfstoffen geimpften Personen frühestens sechs und spätestens neun Monate nach der Vollimmunisierung und allen anderen Menschen neun bis zwölf Monate nach der Vollimmunisierung eine Auffrischungsimpfung anzubieten. Die Vorbereitungen dafür laufen mit den Bundesländern auf Hochtouren und bereits Anfang September werden in den Alten- und Pflegeheimen die ersten Auffrischungsimpfungen verabreicht.

Die epidemiologische Lage werde laufend evaluiert. "Aktuelle Prognosen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zeigen uns, dass wir die Impfrate weiter erhöhen müssen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Ich appelliere daher an alle, die bisher noch nicht geimpft sind: Informieren Sie sich über die Impfung und nützen Sie eines der zahlreichen Impfangebote. Sie schützen damit sich selbst und auch Ihre Lieben vor einer schweren Erkrankung!", betont Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.

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