55.000 Euro kostet ein fast 300 kiloschwerer Häftling den Steuerzahler in Österreich jeden Monat. Der Fall eines mutmaßlichen Drogendealers sorgt über die Gefängnismauern in Korneuburg hinaus für große Aufregung.
Wie die "Krone" zuerst berichtete, musste der U-Häftling vor wenigen Tagen aus der Justizanstalt Josefstadt nach Niederösterreich verlegt werden. Weil das Bettgestell im größten Gefängnis des Landes dem Gewicht eines 289 Kilogramm schweren Häftlings nicht standhielt und zu brechen drohte, musste der wegen Tatbegehungsgefahr inhaftierte Mann kürzlich in die Justizanstalt Korneuburg verlegt werden.
Zuvor war der Verdächtige vorübergehend in einer gesicherten Sonderstation des Uni-Klinikums Krems untergebracht – bewacht von zwei Justizwachebeamten. Diese Lösung war jedoch aus Kostengründen nicht länger tragbar. Kurios: Ein Spezialtransport schlägt pro Fahrt mit rund 5.000 Euro zu Buche. Deshalb finden Vernehmungen ausschließlich per Video statt.
Der wohl schwerste Häftling Österreichs liegt in einem Spezialbett und braucht rund um die Uhr Betreuung durch externes Pflegepersonal. Laut Justizinsidern kostet das die Steuerzahler rund 1.800 Euro pro Tag. Zum Vergleich: ein "normaler" Häftling verursacht tägliche Kosten von rund 180 Euro pro Tag.
Laut "Heute"-Informationen handelt es sich bei dem Insassen um einen bald 30-jährigen Österreicher. Bei einer Hausdurchsuchung in seiner Wohnung in Wien-Favoriten wurden erhebliche Mengen Rauschgift gefunden: 45 Kilo Cannabis, zwei Kilo Kokain, knapp zwei Kilo Amphetamin sowie über 2.000 Ecstasy-Tabletten. Sein Anwalt Philipp Wolm bestreitet jedoch, dass sein Mandant in der Lage sei, derartige Straftaten zu begehen.