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Fitness-Studios verlangen mehr Geld für Energiekosten

In der Wiener Leopoldstadt sorgte eine SMS am Handy eines "Heute"-Lesers für Wirbel. Er soll nun für die Stromkosten seines Fitness-Studios aufkommen.

Robert Cajic
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    Bei den Preisen kommt man ins Schwitzen!
    Bei den Preisen kommt man ins Schwitzen!
    Getty Images/iStockphoto

    "Heute"-Leserreporter Marcel* (Name von der Redaktion geändert) konnte Anfang der Woche nur schwer verdauen, was er in einer Nachricht seines Fitness-Centers im zweiten Wiener Bezirk las, denn: In der SMS wurde er auf einen Link der Muckibude verwiesen, aus welchem hervorgeht, dass er für die Energiekosten des Studios rund 30 Euro zahlen soll.

    Leser: "Ziemlich frech!"

    Über einen Link gelangt man auf die Internetseite des Cleverfit-Studios, in welchem beschrieben wird, dass sich die Energiekosten um 600 Prozent erhöhten. Deshalb müsse man 29,90 Euro als Energiekostenpauschale verrechnen. Diese würde ab dem 1. Oktober abgezogen werden – außer, wenn man ein weiteres Fenster im Link öffnet, welches zu einem Online-Formular führt. Auf diesem gibt der Kunde bekannt, dass er das Fitnessstudio bei der Energie-Mission nicht unterstützen möchte.

    Man trainiere zwar zu "fairen und günstigen Beiträgen", doch für Leser Marcel ist dieser Akt des Inhabers ein klares Foulspiel: "Ich finde das schon sehr frech, auf diese Art Geld einzutreiben. Wenn man die Internetseite nicht besucht und das Formular nicht ausfüllt, muss man also automatisch zahlen – ob man will oder nicht", vermutete Marcel im Gespräch mit der Redaktion.

    Fitness-Kosten um ein Vielfaches gestiegen

    Auf Anfrage von "Heute" konnte die Geschäftsführung des Cleverfit-Standortes in der Wiener Leopoldstadt die E-Pauschale bestätigen. Dies sei notwendig, da "wir uns gegen eine Preiserhöhung unserer Mitgliedsbeiträge entschieden haben". Deshalb sollen die Kunden nun den Fitness-Konzern mit 30 Euro unterstützen.

    "Seit Anfang 2022 sind wir stetig mit Preiserhöhungen konfrontiert. Hierzu zählen neben Energie auch diverse Lieferanten, Vermieter, Betriebskosten und auch Zinsen. Die Energiekosten sind natürlich am stärksten gestiegen. Durchschnittlich zahlen wir für Strom statt 1.000 – 2.000 € pro Monat und Club mittlerweile 5.000 – 13.000 € pro Monat", so eine Sprecherin der Geschäftsführung.

    Energiepauschale als "freiwillige Leistung"

    Doch muss nun jeder Fitness--Kunde blechen? "Niemand ist hierzu verpflichtet. Wir verstehen die Energiekostenpauschale als rein freiwillige Leistung. Sämtliche betroffene Mitglieder wurden sowohl per E-Mail als auch per SMS diesbezüglich in Kenntnis gesetzt. Wenn jemand diese nicht bezahlen möchte, kann das Mitglied diese per Onlineformular abwählen", so die Fitness-Sprecherin.

    Selbst wenn ein Mitglied das Formular nicht ausfüllt, versteht das Trainings-Studio dies nicht automatisch als Zustimmung. "Die Energiekostenpauschale kann ohne Ablauf jederzeit zurückgefordert werden. Die Rückvergütung passiert entweder als Gutschrift oder als Rücküberweisung. Dies auch unter dem Wissen, dass niemand abschätzen kann, was die nächsten Monate auf uns zukommt", resümierte die Fitness-Geschäftsführung.

    Insgesamt 32 Studios in Österreich betroffen

    Insgesamt heben 32 Cleverfit-Standorte österreichweit den Energiebeitrag ein. "Von den Preiserhöhungen sind aber ausnahmslos alle Standorte betroffen", heißt es. Die Geschäftsführung habe zwar absolutes Verständnis für erboste oder durch die SMS verwirrte Kundschaft, doch nach Corona "haben wir ohnehin 40 unseres Kundenstamms verloren, da sich viele abmeldeten, jedoch niemand aufgrund von Beschränkungen hinzukam". Nun müssen sich die Fitness-Betreiber durch die nächste Krise kämpfen ...

    Schon Anfang September sprach "Heute" mit dem Inhaber von John Harris über die Preis-Teuerungen:

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