"Äußerst alarmierend"

336.000 Österreicher können sich Leben nicht leisten

So viele Österreicher befinden sich laut der Statistik Austria in einer absoluten Armutslage. Weitere 1,5 Millionen sind armutsgefährdet.
Lukas Leitner
04.05.2025, 07:00
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336.000 Österreicher befinden sich aktuell in einer "absoluten Armutslage" – sie gaben an, sich die Ausgaben des täglichen Lebens, die in der EU als Mindestlebensstandard gelten, nicht leisten zu können, informierte die Statistik Austria.

Das entspricht 3,7 Prozent der Bevölkerung in Privathaushalten. Weitere 1,529 Millionen Menschen, bzw. 16,9 der Bevölkerung in Österreich waren nach EU-Definition armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.

Bildung stellt die Weichen

Die Statistik Austria erläutert in ihrem Bericht, dass Bildung die "Weichen für Wohlstand und Lebensstandard" stelle. "Jede zehnte Person, die höchstens einen Pflichtschulabschluss hat, ist von Armut betroffen und kann sich verschiedene Ausgaben des täglichen Lebens nicht leisten. Personen ohne weiterführende Bildung erreichen damit weit öfter nicht den in der EU-definierten Mindestlebensstandard."

Als erheblich materiell und sozial benachteiligt gilt, wer sich laut eigener Angabe mindestens sieben von 13 EU-definierten Merkmalen und Aktivitäten des täglichen Lebens nicht leisten kann (absolutes Armutsmaß). Diese reichen von unerwarteten Ausgaben in der Höhe von 1.390 Euro über einen Urlaub pro Jahr bis hin zu einer angemessen warmen Wohnung.

Über 1 Million Menschen armutsgefährdet

In Österreich traf das nach der aktuellen Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2024 auf 336.000 Personen zu. Damit ist nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 (201.000 Personen bzw. 2,3 Prozent) die Zahl der in dieser Armutslage Betroffenen zuletzt konstant geblieben.

Ein niedriges Haushaltseinkommen unter einer Schwelle von 60 Prozent dieses Medianwertes (33.210 Euro), also unter 19.926 Euro pro Jahr oder 1.661 Euro pro Monat, hatten 2024 insgesamt 1,288 Millionen Personen bzw. 14,3 Prozent der Bevölkerung. Sie galten damit nach EU-Definition als armutsgefährdet.

Scharfe Kritik an Regierung

FPÖ-Vize Dagmar Belakowitsch bezeichnet die aktuellen Zahlen als "äußerst alarmierend". "Besonders betroffen sind Kinder, Alleinerziehende und Pensionisten. Diese Entwicklung zeigt das völlige Versagen insbesondere der ÖVP in ihrer Regierungsverantwortung im Kampf gegen die Armut", so Belakowitsch.

"Während die schwarz-rot-pinke Regierung Milliarden Euro für ideologisch mehr als fragwürdige Projekte und für die illegale Migration ausgibt, lässt sie die eigene Bevölkerung im Stich. Die steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Mieten und Energie, treffen vor allem die einkommensschwachen Österreicher", so Belakowitsch. Effektive Maßnahmen gegen die Teuerung würden laut der Freiheitlichen fehlen, stattdessen gebe es nur "leere Versprechen".

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 04.05.2025, 10:44, 04.05.2025, 07:00
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