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3G-Razzia in Wien – "Heute" auf Streife mit der Polizei

Die Wiener Polizei geht nun in der Gastronomie hart gegen 3G-Rebellen vor. "Heute" begleitete die Beamten bei der "Aktion Scharf" in Wien-Ottakring. 

Maxim Zdziarski
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    Aktion Scharf in Wien: Polizei kontrolliert die 3G-Nachweise in der Gastro.
    Aktion Scharf in Wien: Polizei kontrolliert die 3G-Nachweise in der Gastro.
    Heute

    Am Donnerstag begann die Polizei härter gegen 3G-Nachweisfälscher vorzugehen. Vor allem in der Gastronomie werden die Gäste nun im Rahmen einer Schwerpunktaktion kontrolliert. Im Fokus der Ermittler stehen die Grünen Pässe. Diese werden im Internet nämlich illegal angeboten und können für etwa hundert Euro erworben werden. In den vergangenen Monaten wurden rund 400 solcher gefälschter Corona-Nachweise durch die Behörden sichergestellt. 

    Corona-Strafen schon im ersten Lokal

    "Heute" war gemeinsam mit der Wiener Polizei und dem Büro für Sofortmaßnahmen der Stadt Wien auf Corona-Streife. Das erste Lokal: Ein unscheinbares Beisl in Ottakring. In der Bar selbst saßen einige Gäste, die gerade einmal Platz genommen und sich ihre ersten Getränke bestellt haben.

    Unter ihnen befanden sich allerdings zwei Männer, die keinen gültigen 3G-Nachweis bei sich hatten. Nach anfänglichen Diskussionen mit den Beamten wurde jedoch klar: Sie müssen nun tief in die Tasche greifen und die Corona-Strafe in der Höhe von 90 Euro bezahlen.

    Wütender Lokalbesitzer

    Nur kurz darauf traf auch schon der verärgerte Barbesitzer ein. Er zeigte sich zunächst uneinsichtig: "Wieso kommt die Polizei immer zu mir? Jetzt glauben alle in der Nachbarschaft, ich sei ein Verbrecher." Wenige Augenblicke – und eine beruhigende Zigarette später entspannte sich die Lage und Goran Petrovic legte die Karten auf den Tisch.

    Er berichtete von einer schweren finanziellen Lage durch die Corona-Pandemie. Immerhin musste er monatelang seine Bar schließen. Unter dem Strich sei er nun allerdings wieder froh, seinen Betrieb weiterführen zu dürfen. "Meine Gäste sind entweder geimpft oder genesen", so Goran im "Heute"-Talk.

    Lokalbesitzer Goran Petrovic zieht ab Oktober die 2G-Regeln durch.
    Lokalbesitzer Goran Petrovic zieht ab Oktober die 2G-Regeln durch.
    Heute
    "Ab Oktober gilt bei mir die 2G-Regel"

    Die Kontrollen selbst seien anstrengend, aber notwendig: "Irgendwann müssen wir dieses Virus ja in den Griff bekommen." Für die bevorstehende Verschärfung der Corona-Regeln in Wien hatte er eine klare Meinung: "Ab Oktober gilt bei mir die 2G-Regel. Alle anderen müssen leider draußen bleiben."

    Lokal-Gäste liefen sofort zur Testbox

    Nur wenige Meter weiter nahmen die Polizisten das nächste Lokal ins Visier: eine Shisha-Bar auf der Wattgasse. Der Schanigarten war gut gefüllt und die Gäste durch das Polizeiaufkommen sichtlich verwundert. Auch hier fanden sich einige Personen, die keinen gültigen 3G-Nachweis bei sich hatten.

    Wer keinen 3G-Nachweis hatte, konnte sich sofort vis a vis testen lassen.
    Wer keinen 3G-Nachweis hatte, konnte sich sofort vis a vis testen lassen.
    Heute

    Da auf der gegenüberliegenden Straßenseite zufällig eine Testbox stand, konnten diese freiwillig einen Covid-Test vor Ort durchführen. Der Lokalbesitzer selbst hatte gegen die Corona-Kontrolle keinerlei Einwände. Er befürchtete jedoch, dass das Image seines Lokals durch die Schwerpunktaktion leiden könnte. Übertretungen wurden bei ihm dennoch festgestellt – und die dürften ins Geld gehen. 

    "Da kenn' ich kein Pardon"

    Einige Gassen weiter wurde das nächste Gasthaus kontrolliert. Kellnerin Johanna hatte für die Kontrollen vollstes Verständnis. Ihre Stammgäste müsste sie eigenen Angaben zufolge aber nicht mehr kontrollieren, da sie ohnehin wisse, wer bereits vollständig immunisiert sei und wer nicht.

    Kellnerin Johanna kennt keine Ausreden: "Bei mir muss jeder getestet, geimpft oder genesen sein."
    Kellnerin Johanna kennt keine Ausreden: "Bei mir muss jeder getestet, geimpft oder genesen sein."
    Heute

    "Wer sich weigert mir seinen 3G-Nachweis zu zeigen, der muss gehen. Da kenn' ich kein Pardon", so die Wienerin, die das Gasthaus Prochazka demnächst übernehmen wird. Den bevorstehenden Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sieht sie jedenfalls hoffnungsvoll entgegen: "Es wird schon irgendwie weiter gehen. Vielleicht ist Corona ja in ein paar Jahren vorbei."

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