Es ist ein Schock für die 43 betroffenen Mitarbeiter: Über das Vermögen der Kugler GmbH ist am Landesgericht Krems ein Konkursverfahren eröffnet worden – das meldete der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Dienstag. Eine mögliche Rettung des Installateur-Betriebs wird ausgeschlossen. Auf die Beschäftigten wartet nur noch das AMS.
Das gut etablierte Unternehmen mit Standorten im niederösterreichischen Krems sowie im nahegelegenen Gföhl ist ein Familienunternehmen. Wilhelm Kugler gründete, unterstützt von seiner Frau Katharina Kugler, 1952 seinen kleinen Betrieb in Gföhl. In der Nachkriegszeit, die vom Wunsch nach einem raschen Wiederaufbau geprägt war, waren alle Arten von Infrastrukturverbesserungen eine lohnende Geschäftsidee: Die Installation von Ortswasserleitungen in vielen Gemeinden (wie Gföhl, Senftenberg, Sperkental, Krumau, Idolsberg u.a.), Hauswasserleitungen, aber auch Milchsammelstellen und deren Installationen waren die ersten Aufträge des Unternehmens.
Nach erfolgreichen 60 Jahren, übernahm 2016 Jürgen Kugler, der Sohn von Wilfried und Inge Kugler, die Geschäftsführung von Rudolf Simlinger, der in Pension gegangen war. Doch im letzten Jahrzehnt wurde es immer schwieriger, den Betrieb über Wasser zu halten: Bis einschließlich Oktober 2025 konnten noch Gehälter gezahlt werden, doch jetzt stehen die Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft – denn eine Fortführung des Familienbetriebs wird nicht angestrebt.
Laut AKV hätten die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zum Absturz geführt: Besonders die Krise der Bauwirtschaft sowie gestiegene Personal- und Energiekosten, nennt das Unternehmen als Gründe. Zusätzlich seien aber auch Investorengespräche gescheitert. Das Unternehmen besitzt eine mit Pfandrechten belastete Betriebsliegenschaft, deren Wert erst festgestellt werden muss.
Auch rund 50 Gläubiger sind von der Pleite betroffen – sie fordern von der Kugler GmbH insgesamt rund 1,9 Millionen Euro. Ein Betrag, der eine Sanierung unwahrscheinlich macht. Sie wird daher seitens der Firmenleitung auch gar nicht angestrebt: Das Unternehmen wird somit geschlossen und liquidiert, heißt es vom AKV.
Bis zu 14. Jänner können noch Forderungen eingebracht werden. Die Prüfungstagsatzung ist für den 28. Jänner 2026 veranschlagt worden. Insolvenzverwalter Hans-Peter Pflügl, Rechtsanwalt in Herzogenburg, wird Forderungen und die vorhandene Masse prüfen. Für die derzeit Angestellten, kein Trost: Die gesamte Belegschaft verliert ihre Jobs.