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44 Sklaven bei Arbeiten für WM in Katar gestorben

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Ein schockierender Bericht des britischen "Guardian" macht deutlich, dass auf den Stadien der Fußball-WM 2022 in Katar das Blut von Zwangsarbeitern klebt. Bereits 44 Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen, haben ihr Leben verloren. Der Weltfußballverband FIFA und auch die Politiker in Katar schauen zu.

Ein schockierender Bericht des britischen "Guardian" macht deutlich, dass auf den Stadien der Fußball-WM 2022 in Katar das Blut von Zwangsarbeitern klebt. Bereits 44 Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen, haben ihr Leben verloren. Der Weltfußballverband FIFA und auch die Politiker in Katar schauen zu.

Schon allein die Vergabe der Fußball-WM an den Wüstenstaat war umstritten, von Korruption ist die Rede. Außerdem wird seither darüber gestritten, wann denn die Spiele 2022 stattfinden sollen. Wie man nun auf abscheuliche Weise feststellen muss, nicht umsonst. Zwischen dem 4. Juni und dem 8. August 2013 kamen bei den Arbeiten für die WM 44 Gastarbeiter aus Nepal ums Leben.

Katar ein "Sklavenhändler-Staat"

Die hauptsächlichen Todesursachen: Herzinfarkte und Arbeitsunfälle aufgrund unmenschlicher Bedingungen. Sie müssen bei Temperaturen von 50 Grad im Schatten schwer schuften und bekommen oft nicht einmal gratis Trinkwasser. Vielen wurden die Pässe abgenommen, damit sie das Land nicht verlassen können, Löhne werden seit Monaten nicht bezahlt.

Der Internationale Gewerkschaftsbund (ITUC) bezeichnet Katar als "Sklavenhändler-Staat". Laut dem ITUC werden, wenn sich an den Bedingungen nicht rasch etwas ändert, bis zu 4.000 Menschen beim Bau der WM-Arenen ihr Leben verlieren - etwa ein Mensch pro Tag. Zum Vergleich: Nur 736 Kicker werden zur WM reisen. Die Vorwürfe werden durch Berichte der nepalesischen Botschaft in Katar bestätigt.

Auch 82 Inder tot

Dass Menschenrechte von den Politikern in Katar nicht nur im Zuge der WM mit Füßen getreten werden, beweisen auch Berichte der indischen Botschaft in Katar. Diese vermeldete 82 getötete indische Gastarbeiter in den ersten fünf Monaten dieses Jahres und 1.460 Beschwerden über unwürdige Arbeitsbedingungen.

Der Weltfußball-Verband (FIFA) zeigte sich über die Berichte besorgt und kündigte an, die Verantwortlichen aus dem Wüstenstaat zu kontaktieren. "Diese Berichte werden beim Treffen des Exekutivkomitees am 3./4. Oktober diskutiert", teilte die FIFA auf Twitter mit. Für ITUC-Generalsekretär Sharan Burrow nur heiße Luft: "Wenn es die FIFA wirklich ernst meint, würde sie mit ihrer Macht für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse sorgen oder den Gastgebern die WM entziehen."