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5:2! Austria Wien schießt sich den Frust von der Seele

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Der Bann ist gebrochen! Nach der Auftaktniederlage ins Frühjahr gegen den WAC schoss sich die Wiener Austria vor eigenem Publikum gegen Aufsteiger Altach den Frust von der Seele. Nach einer soliden ersten 60 Minuten führten die Veilchen bereits mit 3:0. Nur zwei Abwehrfehler von Austria-Keeper Heinz Lindner machten das Spiel noch einmal spannend.

Nach der blamablen 0:1-Niederlage in Klagenfurt hatte Austria-Coach Gerald Baumgartner für das erste Heimspiel im Frühjahr Veränderungen angekündigt. Gegen Altach feierte Patrizio Stronati in der Innenverteidigung sein Debüt, ersetzte Vance Shikov. In der Kreativabteilung mischte Baumgartner gehörig durch. Jungstar Marko Kvasina ersetzte Grünwald im Zentrum, Raphael Holzhauser kam von Beginn an auf der Doppel-Sechs und der wieder genesene Marco Meilinger lief statt Daniel Royer links auf.

In der Anfangsphase zeigten die neu ins Team Gekommenen bei den Veilchen wenig auf. Beide Mannschaften neutralisierten sich zwischen den Strafräumen. Einzige Offensivaktion der Hausherren war eine Freistoßflanke von Holzhauser in der dritten Minute, die keinen Mitspieler fand. Auf der Gegenseite kam Andreas Lienhart nach einem hohen Zuspiel nicht richtig an den Ball (8.). Die Riesenchance zur Führung ließen die Wiener in der zwölften Minute liegen. Zulechner ließ Gercaliu stehen, brachte allein vor dem Kasten den Ball nicht aufs Tor.

Druck der Austria

In der 13. Minute wachten die Wiener so richtig auf. Einen zu kurzen Abwehrschlag nahm Fabian Koch außerhalb des Strafraums auf, ließ zwei Altacher aussteigen und zrieklte den Ball aus 18 Metern ins rechte Kreuzeck. Der violette Bann war gebrochen. Keine zwei Minuten später hatte Altach-Keeper Lukse mit einer zu weit geratenen Gorgon-Freistoßflanke große Mühe.

Nachdem die Altacher in der Phase nach dem Gegentreffer mehr um die Spielkontrolle bemüht waren, erhöhten die Veilchen in der 24. Minute auf 2:0. Nach schnellem Konterpass legte Zulechner für den freien Gorgon quer, der Lukse mit etwas Glück stehen ließ und einschob. Die Altacher wurden offensiver, die Austrianer immer gefährlicher im Umschaltspiel. In der 31. Minute konnte Lukse eine halbhohe Holzhauser-Flanke nur zur Ecke abwehren.

Nach der Pause nachgelegt

Bei der bis dato gefährlichsten Chance Gäste durch einen Zech-Kopfball in der 36. Minute war Austria-Keeper Heinz Lindner auf dem Posten. Bis zur Halbzeitpause plätscherte die Partie ohne nennenswerte Torchancen vor sich hin. Die Wiener konzentrierten sich immer mehr auf die Defensivarbeit, ließen den Aufsteiger kommen, dem offensiv aber nichts gelang. Trotz der klaren Führung blieb die Stimmung bei bescheidenem Besuch in der Generali-Arena überschaubar.

Nach Seitenwechsel kamen die Hausherren mit mehr Schwung aus der Kabine. Gorgon verzog einen Direkt-Freistoß aus großer Distanz in der 49. Minute deutlich. Der dritte Treffer ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem gewonnenen Kopfball-Duell von Philipp Zulechner kam der Ball zu Austria-Neuzugang Raphael Holzhauser, der Lukse ausstiegen ließ und ins leere Tor einnetzte. Die freien Zulechner und Gorgon waren noch mitgelaufen. Die zu hohe Verteidigung der Altacher wurde dem Aufsteiger erneut zum Verhängnis.
Altach zurück im Spiel

In der 62. machten sich diee Angriffsbemühungen der Altacher mit dem ersten Tor bezahlt. Tajouri schickte Hannes Aigner in die Tiefe, der drehte sich einmal um sich selbst und schoss am herausgekommenen Heinz Lindner vorbei ins kurze Eck ein. Keine zwei Minuten später waren die Altacher endgültig zurück im Spiel. Der neue Innenverteidiger Patrizio Stronati spielte zu Lindner zurück, der ließ sich mit dem Abschlag zu lange Zeit und verlor den Ball an Hannes Aigner, der den Ball ins leere Tor schob.

Doch die Wiener präsentierten sich nicht geschockt, sondern legten den vierten Treffer nach. In der 69. spielte Zulechner die Flanke auf Kvasina, der per Kopf für Gorgon verlängerte und der Flügelstürmer zog flach ins kurze Eck ab. Der Schuss schien nicht ganz unhaltbar für Altach-Keeper Lukse zu sein. Die endgültige Entscheidung vergab Daniel Royer in der 74. Minute mit einem Schuss aus 20 Metern, der nicht aufs Tor kam.

Entscheidung durch Neuzugang Stronati

Anstelle der Altacher blieben die Austrianer gefährlich. Nach einem kurz abgewehrten Eckball bekam Markus Suttner eine zweite Chance und zirkelte die Flanke genau auf den Kopf des Neo-Verteidigers Patrizio Stronati, der sicher einnickte (85.). Nach Zuspiel von Koch auf Gorgon, der keinen Stanglpass zustande brachte, hätten die Veilchen in der 89. Minute sogar noch den sechsten Treffer erzielen können.

Eine schöne Geste boten die Fans auf der Ost-Tribüne in den letzten Spielminuten. Mit "Ho-Ho-Hosiner"-Sprechchören wünschte der violette Anhang dem ehemaligen Austria-Goalgetter nach überstandener Nieren-Operation gute Besserung.

Autor: Markus Weber
FK Austria Wien - SCR Altach 5:2 (2:0)

Wien, Generali-Arena, 6.350, SR Kollegger.

Tore: 1:0 (13.) F. Koch, 2:0 (24.) Gorgon, 3:0 (54.) Holzhauser, 3:1 (62.) Aigner, 3:2 (63.) Aigner, 4:2 (69.) Gorgon, 5:2 (86.) Stronati

Austria: Lindner - F. Koch, Rotpuller, Stronati, Suttner - Holland, Holzhauser (84. M. Leitgeb) - Gorgon, Kvasina (72. A. Grünwald), Meilinger (67. Royer) - Zulechner

Altach: Lukse - Zwischenbrugger (46. Tajouri), Zech, Gercaliu - Lienhart, Jäger, Netzer, Kovacec (62. Luxbacher) - Salomon (46. Riverola) - Aigner, Bodul

Gelbe Karten: Stronati, Rotpuller, Holzhauser, Suttner bzw. keine

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf Seite 2.