Unglückslenker verurteilt

5 tote Frauen bei Crash: "Wache mit diesen Bildern auf"

Auf der A2 in NÖ war es am 1. April zu einem fürchterlichen Crash gekommen, fünf Pflegerinnen starben – der Lenker muss 6 Monate in Haft!
Erich Wessely
09.07.2025, 12:01
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Nach einem fürchterlichen Verkehrsunfall auf der Südautobahn musste sich am Mittwoch ein 52-jähriger ukrainischer Staatsbürger (Verteidiger: Anwalt Roman Tenschert) vor Gericht in Wr. Neustadt verantworten. Vor Gericht erschien der Angeklagte in Sneakers, Hose und schwarzem Westenpulli, zeigte sich geknickt: "Ich gehe mit diesen Bildern schlafen und wache damit auf. Ich sehe nur diese Körper herumliegen."

Die Vorzeichen waren laut Anklage bereits getrübt: "Gravierende Übermüdung", Morgendämmerung und "feuchte Fahrbahnbeschaffenheit" sowie eine "zusätzlich gegebene Ablenkung durch von ihm während der Fahrt erfolgte Bedienung seines Mobiltelefons".

Unfall um 6.23 Uhr in der Früh

Das Drama passierte am 1. April 2025 um 6.23 Uhr in der Früh: Der 52-jährige Vasyl T. hatte sieben Pflegerinnen aus der Ukraine an Bord seines Mercedes-Sprinters, war von Italien kommend in NÖ auf der A2 in Fahrtrichtung Wien unterwegs.

Kurz vor dem Crash soll ein mit zwei peruanischen Staatsbürgern (51 und 43 Jahre alt) besetzter 20 Tonnen schwerer Sattelzug vom Autobahnparkplatz Gleißenfeld bei Scheiblingkirchen weggefahren und auf die A2 aufgefahren sein. Dann kam es zur folgenschweren Kollision mit dem Mercedes-Sprinter auf dem ersten Fahrstreifen – der Kleinbus soll laut Anklage frontal und offenbar ungebremst mit 112 km/h ins Heck des Sattelanhängers gekracht sein.

Die Unfallopfer im Mercedes-Sprinter wurden im total deformierten Wrack eingeklemmt: Vier Frauen (53, 54, 61 und 64 Jahre alt) in dem Kleinbus waren auf der Stelle tot, die weiteren Insassen wurden teils schwer verletzt. Fahrer und Beifahrer des Lkw kamen mit leichten Blessuren davon – ebenso der Unglückslenker des Kleinbusses.

VIDEO: Horror-Crash auf der A2

Drei Rettungshubschrauber, drei Notarztteams sowie neun Rettungs- und neun Feuerwehrfahrzeuge standen im Einsatz. Für die Einsatzkräfte war es ein überaus fordernder Einsatz: "Ich habe sowas noch nicht erlebt", sagte damals ein erfahrener Feuerwehrmann zu "Heute".

Tage später die nächste traurige Nachricht aus dem Spital: Eine weitere Frau (58) erlag ihren schweren Verletzungen. Zwei Frauen überlebten schwer verletzt.

Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang liefen akribisch, wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr wanderte schließlich der 52-Jährige in U-Haft, die peruanischen Lkw-Insassen traf laut Ermittlungen keine Schuld. Am Mittwoch stand der Ukrainer u.a. wegen des Vergehens der grob fahrlässigen Tötung vor Gericht.

Auch die lange Fahrzeit von Mailand weg soll laut Staatsanwaltschaft ein Grund für den Crash gewesen sein (Übermüdung). Genügend Erfahrung hatte der Angeklagte hingegen – seit 25 Jahren war er Berufskraftfahrer, zu den Frauen im Fahrzeug bestand ein Bekanntschaftsverhältnis, diese wuchsen in der gleichen Gegend wie der Angeklagte auf.

Das nicht rechtskräftige Urteil kurz vor Mittag: 18 Monate teilbedingte Haft, davon sechs Monate unbedingt (nicht rechtskräftig).

{title && {title} } wes, {title && {title} } Akt. 09.07.2025, 12:20, 09.07.2025, 12:01
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