Tirol
5 Tote in Tirol – Lawine reißt Urlauber-Gruppe mit
Ein 400 Meter breiter Lawinenabgang hat im Skigebiet Ischgl / Samnaun eine Skifahrer-Gruppe mitgerissen. Fünf Menschen kamen ums Leben.
Freitagvormittag führte ein österreichischer Berg- und Schiführer (42) eine fünfköpfige Urlaubergruppe aus Schweden vom Ausgangspunkt Schigebiet Ischgl / Samnaun zum Unteren Malfragkopf (2.654 m).
350 Meter weit mitgerissen
Gegen etwa 12.45 Uhr fuhr der Österreicher als erster der Gruppe vom unteren Malfragkopf in den dortigen Süd-Ost Hang ein. Er wies die Schweden an, in einem Abstand von ca. 30 Metern hintereinander abzufahren.
Nach kurzer Fahrt löste sich plötzlich oberhalb (westlich) der Gruppe eine rund 400 Meter breite Schneebrettlawine welche alle sechs Männer erfasste. Der Bergführer sowie vier der Urlauber wurden 350 Meter weit mitgerissen und zur Gänze verschüttet, nur ein einziger hatte Glück.
Notruf über Schweden
Er wurde nur zum Teil unter den Schneemassen begraben und konnte über sein Mobiltelefon einen Kollegen in Schweden über das Unglück verständigen. Dieser wiederum konnte einen in Landeck verbliebenen Freund informieren, welcher um 13.04 Uhr schließlich den Notruf absetzte.
Doch die Hilfe konnte nicht sofort zu den Verschütteten gelangen, denn die Schweden konnten keine genaue Angabe des Unglücksortes machen. Gegen 13.22 konnte ein Notarzthubschrauber der Schweizer REGA einen frischen Lawinenkegel und schließlich einen aus dem Schnee ragenden ABS Ballon ausmachen.
Ein einziger überlebte
Die weiteren Schweizer und Tiroler Einsatzkräfte wurden zum Lawinenkegel beordert und konnten alle Verschütteten innerhalb kurzer Zeit mittels LVS Suche orten und bergen. Der teilverschüttete Schwede wurde von einem Einsatz-HS der REGA zu einer Rettungsstation im Schigebiet Samnaun geflogen.
Der Berg- und Schiführer sowie die weiteren vier Gruppenmitglieder aus Schweden – alle im Alter zwischen 43 und 47 Jahre – konnten nur mehr tot aus der Lawine geborgen werden. Die Bergung der Leichname erfolgte von der Alpinpolizei mit Unterstützung der Polizei HS Libelle Tirol und Libelle Vorarlberg.