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50 Mio. pro Jahr: Wettrüsten im Ski-Krieg!

Heute Redaktion
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- Firmen pumpen 50 Millionen Euro in den Rennsport: Head will Branchenleader Atomic vom Thron stoßen - Turbo-Ski, neues Bindungssystem, Schuh-Revolution: Heute hat 18 Tage vor Sölden die neuesten Trends

Mölltaler Gletscher, Bergstation, strahlender Sonnenschein: nervöses Kribbeln, wohin man blickt. Die ÖSV-Stars feilen an ihrer Form, zeitgleich spitzt sich der große Material-Poker zu.

Heute weiß: 50 Millionen Euro pro Jahr steckt die Industrie in den Rennsport. Das Ziel: die Nummer 1 zu sein, um am kriselnden Markt zu bestehen. Das Budget wurde zuletzt in allen Bereichen gekürzt, erzählt Fischer-Rennleiter Sigi Voglreiter. Nur in Sachen Entwicklung nicht.

Die Konsequenz: neue Trends! Head setzt auf den Turbo-Ski. In einem Chip hinter der Bindung wird Energie gespeichert, die sich beim Schwung entlädt. Das Beschleunigungsverhalten ist jetzt noch besser, erklärt Rainer Salzgeber, der dieses System auch im Riesentorlauf vermehrt einsetzen will. Mit Aksel Svindal (Nor) landete die Vorarlberger Ski-Schmiede den größten Transfercoup - und schwächte Atomic. Im Vorjahr fuhr Head noch drei Podestplätze (55 zu 58) und sieben WM-Medaillen (5 zu 12) weniger als der große Rivale ein. Das soll sich heuer ändern.

Am Papier sind sie uns von den Fahrern überlegen, weiß Rudi Huber, Rennchef bei Atomic. In Altenmarkt hat man vor allem im Schuhbereich getüftelt. Mehr Stabilität im Fersenbereich und eine neue Bindung (X20) um 1,6 Millionen Euro Entwicklungskosten sind das Resultat. Mit nur einer Schraubendrehung kann jetzt die Aggressivität des Kantengriffs verändert werden. Benni Raich, ein Marken-Urgestein, setzt heuer wie Marcel Hirscher auch bei Helm (nur 490 Gramm schwer) und Brille auf Atomic. Für dieses Gesamtpaket cashen die Topfahrer im Ski-Zirkus bis zu eine Million Euro pro Jahr. Martin Huber