Wien
500 Operationen wurden in Wien bereits verschoben
221 Corona-Patienten werden derzeit auf Intensivstationen in den Wiener Spitälern betreut. Immer mehr Operationen müssen verschoben werden.
Die Lage auf den Intensivstationen im Osten des Landes bleibt weiterhin angespannt. Die Osterruhe wurde bis 18. April verlängert. Am Mittwoch wurden österreichweit 3.1010 Neuinfektionen vermeldet, davon 1.130 in Wien.
Bei den Intensivbetten gab es einen leichten Rückgang zu beobachten. 221 Patientinnen und Patienten benötigten derzeit in Wien intensivmedizinische Betreuung, das waren um zwölf Fälle weniger als tags zuvor.
310 Intensivbetten in Wien belegt
Um die vielen Corona-Infizierten intensivmedizinisch versorgen zu können, müssen ganze Krankenhausstationen für Covid-Fälle umfunktioniert und andere planbare Operationen verschoben werden. Besonders angespannt ist die Lage am AKH. Weil kein Intensivbett mehr frei war, wurde die Tumor-OP einer Seniorin abgesagt, "Heute" berichtete.
Im aktuellen Stufenplan des Wiener Gesundheitsverbunds stehen 310 Intensivbetten für Corona-Patienten zur Verfügung. 550 Intensivbetten gibt es insgesamt in Wien.
Akutversorgung gewährleistet
Der Akutbereich könne derzeit noch "zu 100 Prozent abgedeckt werden", erklärte Markus Pederiva vom Gesundheitsverbund (WiGev) gegenüber dem "Standard". Die Akutversorgung bei einem Schlaganfall, einem Verkehrsunfall oder einer Not-OP von Herz oder Lunge sei weiterhin gewährleistet.
Diese Ressourcen sind deshalb gegeben, weil immer mehr planbare Operationen verschoben werden: entweder räumlich in Privatspitäler oder zeitlich. Vergangene Woche wurden 500 Operationen in Wien verschoben, berichtet "Der Standard". Normalerweise werden rund 2.000 bis 2.500 Eingriffe pro Woche durchgeführt.
Corona-Patienten werden nicht in andere Bundesländer transportiert
Was den Fall im Wiener AKH betrifft, meint Pederiva: "Wenn ein Arzt befunden hätte, dass die Operation dringend notwendig ist, dann wäre sie durchgeführt worden." Offenbar habe es aber die medizinische Indikation gegeben, dass nicht sofort, sondern auch später operiert werden könne.
Laut seinen Angaben, sei es derzeit aktuell nicht notwendig, dass Intensivpatientinnen und -patienten in andere Bundesländer transportiert werden müssen. Zudem gebe es in der Hauptstadt 15 bis 20 Prozent "Gastpatienten" aus anderen Bundesländern.