Im Spätherbst seiner Poker-Karriere steht der Franzose Jean-Noel Thorel (78) plötzlich wieder ganz oben. Beim Super-Main-Event der World Series of Poker Winter-Edition auf den Bahamas führt der „verrückte Professor” nach Tag 2 souverän das Feld an. Bei einem Sieg würde der Franzose 5,11 Millionen US-Dollar gewinnen.
Mit 21 Millionen Chips liegt Thorel klar auf Platz eins. Dahinter folgen Faraz Jaka (17,1 Mio.) und Jesse Lonis (16,8 Mio.). Insgesamt sind noch 202 Spieler im Rennen um den Titel und das enorme Preisgeld.
Dass Alter im Poker keine Rolle spielen muss, beweist Thorel eindrucksvoll. Der Franzose ist seit Jahrzehnten auf der Tour unterwegs und spielt fast ausschließlich die höchsten Limits. Das kann er sich leisten: Thorel machte sein Vermögen mit einem dem Kosmetikunternehmen "Bioderma" für Shampoo und Hautcremes. Bereits 2016 wurde sein Vermögen auf rund 250 Millionen Euro geschätzt.
Poker ist für ihn dennoch mehr als nur ein Hobby. In seiner Karriere hat Thorel bei Turnieren insgesamt knapp 21,8 Millionen US-Dollar gewonnen, davon über 10 Millionen Dollar bei großen Events. Erst vergangene Woche sicherte er sich mit dem achten Platz bei einem international renommierten Turnier rund 600.000 Dollar – ein klarer Beweis für seine aktuelle Topform. Bei dem Turnier war auch ein Österreicher aktiv: Manuel Fritz gewann als Dritter 2,3 Millionen US-Dollar.
Auf den Bahamas hat sich Thorel bereits 60.000 Dollar sicher. Doch das große Ziel ist der Turniersieg: 5,11 Millionen US-Dollar warten auf den Gewinner. Ab Dienstagmittag (Ortszeit) geht es im Atlantis Resort in Nassau in den dritten Turniertag, alle verbliebenen Spieler werden neu zusammengemischt. Die große Frage bleibt offen: Kann der Poker-Opa am Ende wirklich die Krone des Winters holen?