Niederösterreich
Tochter starb mit 25 Kilo - Freispruch für Mutter (81)
Prozess wegen gröblicher Vernachlässigung am Wiener Landl: Eine 52-Jährige starb mit nur 25 Kilo, die Mutter (81) musste am Freitag vor Gericht.
Eine bereits 81-Jährige musste am Freitagvormittag am Wiener Straflandesgericht auf die Anklagebank. Denn sie soll ihre 52-jährige, kranke Tochter gröblich vernachlässigt haben.
Die an multipler Sklerose leidende Tochter war seit Jahren bettlägrig und hatte im Jahr 2020 ihren Gatten und somit ihren Lebensmut verloren.
Tod im Bett
Die 52-Jährige zog schließlich zu ihrer 81-jährigen Mutter nach Wien-Meidling. Laut Staatsanwaltschaft Wien soll sich die Pensionistin nicht ausreichend um die Ernährung und ärztliche Versorgung der 52-Jährigen gekümmert haben. Im August 2021 wog die 52-Jährige nur noch 25 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,67 Meter. Am 15. August 2021 starb die Tochter schließlich im Bett in der Meidlinger Wohnung.
Laut Gutachter war die 52-Jährige hochgradig unterernährt. Rechtsanwalt Mathias Burger meinte dazu: "Die 81-Jährige hat die Pflege übernommen, weil es sonst niemanden gegeben hat. Natürlich hat meine Mandantin mitbekommen, dass die Tochter immer schwächer wird. Aber sie hat ihre Mutter angebettelt, nicht die Rettung zu rufen. Am Morgen des 15. August hat meine Mandantin noch mit der Tochter gesprochen. Als sie sie dann reglos im Bett vorfand, rief meine Mandantin sofort die Rettung." - alles dazu hier.
Freispruch für 81-Jährige
Am Freitag gab es schließlich ein Urteil am Wiener Landesgericht: Anwalt Mathias Burger konnte einen Freispruch für die 81-jährige Frau erwirken. Der Freispruch ist bereits rechtskräftig.