Niederösterreich

923 Euro-Zuckerl im Monat – NÖ buhlt um Landärzte

Niederösterreich gehen die Mediziner aus. Das Land NÖ steuert jetzt gegen und schafft einen finanziellen Anreiz für angehende Ärzte.

Isabella Nittner
Das Land Niederösterreich unterstützt die Studierenden mit 923 Euro im Monat, wenn sie danach in NÖ bleiben.
Das Land Niederösterreich unterstützt die Studierenden mit 923 Euro im Monat, wenn sie danach in NÖ bleiben.
Dinoco Greco / PhotoAlto / picturedesk.com

Niederösterreich hat echt ein Problem: Dem Land gehen die Ärzte aus. Etwa 60 Prozent der Allgemeinmediziner gehen in den kommenden Jahren in Pension, zahlreiche Kassenstellen sind schon jetzt unbesetzt – mehr dazu unter anderem hier.

Stipendien verdoppelt

Und obwohl es genügend Medizinstudenten gibt, präferieren die Akademiker den urbanen Raum. Regionen wie Zwettl oder Gmünd haben es schwer. Doch auch dort muss die medizinische Grundversorgung garantiert werden, das wissen auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Martin Eichtinger.

Aus diesem Grund wurde das blau-gelbe Landarzt-Stipendium ins Leben gerufen. 20 Studentinnen und Studenten (12 davon weiblich) haben sich beworben und werden künftig in Niederösterreich arbeiten.

Fünf Jahre vertraglich verpflichtet

Das Konzept in einfachen Worten: 20 Medizinstudenten ab dem 3. Studienjahr bekommen vom Land auf die Dauer von bis zu 48 Monaten monatlich 923 Euro, damit sie in NÖ arbeiten. Dafür verpflichten sich die Stipendiaten aber auch vertraglich, nach der Ausbildung für zumindest fünf Jahre weiter im Bundesland zu ordinieren.

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    Landesrat Martin Eichtinger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit den Stipendiatinnen Julia Franzen (2.v.l.) und Theresa Braunsteiner (2.v.r.)
    Landesrat Martin Eichtinger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit den Stipendiatinnen Julia Franzen (2.v.l.) und Theresa Braunsteiner (2.v.r.)
    NLK/Filzwieser

    "Wir erhöhen somit das Förderbudget für die nächsten fünf Jahre von 2,5 Millionen auf insgesamt drei Millionen Euro, damit jede und jeder die Ausbildung absolvieren und in Niederösterreich im niedergelassenen Bereich arbeiten kann. Diese Stipendien sind eine wichtige Investition in unsere Gesundheitsversorgung der Zukunft", erklärt dazu Johanna Mikl-Leitner.

    Im kommenden Jahr sollen erneut zehn Stipendien vergeben werden.

    SPÖ: "Sind erfreut"

    "Mit der finanziellen Förderung während des Medizin-Studiums, reservierten Turnusplätzen während der Ausbildung und danach drei Stellenangeboten in Niederösterreichs Gesundheitseinrichtungen, unterstützen die Landarztstipendien zukünftige Ärztinnen und Ärzte auf ihrem Weg zur Anstellung oder zur Kassenärztin bzw. zum Kassenarzt in Niederösterreich", so ÖVP-Landesrat Martin Eichtinger.

    Die SPÖ ist mit dem "blau-gelben Landarzt-Stipendium" zufrieden, sieht die Maßnahme aber nur als Anfang. "Die Verdoppelung der Stipendien auf 20 Studentinnen und Studenten kann aber nur der erste Schritt gewesen sein. Vielmehr muss in Zukunft dieses System mehr auf die künftigen Bedürfnisse abgestellt sein und laufend evaluiert werden. Aber auch die anderen Punkte des Maßnahmenpaktes, wie z. B. die Wiedereinführung landesfinanzierter Gemeindeärztinnen- und ärzte oder die vollständige Ausschöpfung des NÖ-Kontingentes bei den Studienplätzen, müssen rasch in Angriff genommen werden, um das niederösterreichische Gesundheitssystem auch für die Zukunft abzusichern", sagt SPNÖ-Gesundheitssprecherin Karin Scheele in einer ersten Reaktion.

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      JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com