Wien

Jetzt sollen alle Wiener zur dritten Corona-Impfung

Ab Dienstag können und sollen sich alle Wiener sechs Monate nach ihrer zweiten Dosis erneut impfen lassen. Schon 20 Prozent über 80 Jahren taten das.

Leo Stempfl
Teilen
Sechs Monate nach dem Zweitstich können und sollen sich alle Wiener erneut impfen lassen.
Sechs Monate nach dem Zweitstich können und sollen sich alle Wiener erneut impfen lassen.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mahnt: "Wir wissen, dass die Impfwirkung nachlässt und dass daher ein dritter Stich notwendig ist." Bisher haben in der Hauptstadt 50.000 Menschen davon gebraucht gemacht. Empfohlen wird das für Risikogruppen sechs bis neun Monate nach der Vollimmunisierung, für alle anderen nach neun bis zwölf Monaten.

Eine frühere Inanspruchnahme schadet aber auch nicht. "Aus diesem Grund kann sich in Wien ab morgen 2. November jeder nach sechs Monaten bereits drittimpfen lassen. Es sind alle aufgerufen, sich den dritten Stich abzuholen, nur dann kommen wir sicher durch die Pandemie", so Ludwig.

"Der erfolgreiche Weg, den Wien in der Bekämpfung der Pandemie geht, kommt nur deshalb zustande, weil die ganze Stadt zusammenhält und alle ihre Verantwortung in dieser Gesundheitskrise wahrnehmen."

Der Wiener Weg, bestehend aus einem breiten Impfangebot und flexiblen Maßnahmen, führte zur mittlerweile niedrigsten 7-Tages-Inzidenz in ganz Österreich. Das, obwohl man für den Großteil aller PCR-Tests verantwortlich ist.

Nicht nachlässig werden

Auch der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sieht eine hohe Akzeptanz gegenüber den Auffrischungsimpfungen. "In den Pflege- und Pensionistenwohnhäusern wie auch in den Behinderteneinrichtungen konnten bereits die BewohnerInnen, die an den ersten beiden Impfungen teilgenommen haben, mit einer Auffrischungsimpfung versehen werden", freut sich Hacker.

Insgesamt sind in Wien seit dem Beginn der Auffrischungsimpfungen Anfang September 22 Prozent der über 90-Jährigen, 20 Prozent der über 80-Jährigen und sechs Prozent der über 70-Jährigen mit einer Covid-19-Auffrischungsimpfung versorgt worden. Mit der Booster-Impfung gegen Covid-19 wird die mit der Zeit nachlassende Immunisierung gegen den Corona-Virus dauerhaft gewährleistet.

Dass Wien eben aktuell die niedrigste Inzidenz aufweist, darf aber nicht dazu verleiten, "bei der wichtigen Covid-Auffrischungsimpfung, der sogenannten dritten Dosis, nachlässig zu werden", appelliert auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres,

Impf-Brief an alle Haushalte

In den nächsten Tagen wird an jeden Wiener Haushalt eine schriftliche Information per Post übermittelt, worin genau beschrieben wird, warum es sinnvoll ist, sich ein weiteres Mal impfen zu lassen und wie bzw. wo man am einfachsten zu dieser Auffrischungsimpfung kommt. "Neben den elf Impfzentren der Stadt Wien und der ÖGK, wo die Auffrischungsimpfungen angeboten werden, kann man sich den dritten Stich auch bei ÄrztInnen im niedergelassenen Bereich holen", berichteten Hacker und Steinhart.

Weitere Informationen findet man unter impfservice.wien. Zur freien Auswahl stehen die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Kreuzimpfungen sind, wenn gewünscht, möglich. Allen Menschen, die mit dem Impfstoff von AstraZeneca immunisiert wurden, wird ohnedies ein Impfintervall von sechs Monaten nach dem Zweitstich für die Auffrischungsimpfung mit Biontech/Pfizer oder Moderna empfohlen, jene, die mit dem Vakzin von Johnson immunisiert wurden, ist es angeraten sich bereits nach 28 Tagen einen zweiten Stich mit Biontech/Pfizer oder Moderna verabreichen zu lassen.