Schönberg am Kamp

Abriss von Kultbad für die Grünen "politischer Fehler"

Die Grünen kritisieren das Aus des Schwimmbades in Schönberg am Kamp. Der ÖVP-Bürgermeister verweist auf die wirtschaftliche Lage.
Erich Wessely
19.12.2025, 06:15
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Das Aus für das 50 Jahre alte Schwimmbecken in Schönberg am Kamp (Bezirk Krems) ist besiegelt: Am 11. Dezember wurde im Gemeinderat ein Abrissbeschluss (Grüne und FPÖ stimmten dagegen) gefasst, inzwischen wurde auch eine Firma mit der Schleifung des Beckens beauftragt.

"Was hier passiert, ist ein politischer Fehler mit Langzeitwirkung", sagt Hubert Schroll (Grüne). Der desolate Zustand des Bades sei nicht naturgegeben, sondern die Folge "jahrzehntelanger Untätigkeit. Die ÖVP hat systematisch Investitionen verweigert – und nutzt nun den baulichen Verfall als Vorwand für den Abriss", kritisieren die Grünen.

Abbrucharbeiten sollen zumindest so lange ausgesetzt werden, "bis eine offene, transparente Diskussion über Zukunft und Nutzung des Geländes erfolgt ist".

"Komplett neue Anlage ist nicht finanzierbar"

Bürgermeister Alois Naber (VP) sagt zu "Heute": "Erst waren die Grünen gegen das Chlorbecken, jetzt plötzlich wieder dafür. Es geht sich wirtschaftlich einfach nicht aus, das Bad ist kaputt. Eine komplett neue Anlage ist nicht finanzierbar." Man könne keinem Bürger erklären, "warum die Gemeinde etwa die Wasserversorgung hintanstellt", um ein kaputtes Bad weiter zu betreiben.

"Auch wichtige andere Projekte umzusetzen"

Wie berichtet, hatte bereits Nabers Vorgänger Michael Strommer (ÖVP) mit dem Thema zu kämpfen. Bis zu fünf Mio. Euro hätten Komplettsanierungen inklusive Buffet und der Neubau des Bades gekostet: "Wir haben mit Abgängen zu kämpfen, auch wichtige andere Projekte, die umzusetzen sind", sagte Strommer im September 2024. Er schlug stattdessen die Errichtung eines Naturbades am Kamp vor, Kostenpunkt: rund 1 Mio. Euro. Doch um diese Idee ist es auch schon wieder ruhiger geworden.

Es gehe jetzt darum, wie man nun weiter mit der 7.000 Quadratmeter großen Anlage verfährt, so Naber. Dafür gebe es jede Menge Ideen, an denen auch er "konstruktiv mitarbeitet".

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