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Absprachen? Kartellamt hat Sky & DAZN im Visier

Geht am Sport-Fernsehmarkt alles mit rechten Dingen zu? Pay-TV-Anbieter Sky und der Streaming-Dienst DAZN haben in Deutschland ein Verfahren am Hals.

Heute Redaktion
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Der Sport-TV-Markt ist im Umbruch. Aber geht dabei alles mit rechten Dingen zu? In Deutschland nimmt das Kartellamt den Pay-TV-Sender Sky und die Perfom Group mit ihrem Streaming-Dienst DAZN ins Visier. Grund sollen Absprachen sein, die bei der Champions-League-Kooperation getroffen wurden.

Vorteil oder Nachteil?

Sky hatte im Vorjahr die Rechte für die Königsliga von 2018 bis 2021 erworben. Im Anschluss wurden diese mit DAZN geteilt. "Mit der laufenden Saison der Champions League hat sich für die Fernsehzuschauer in Deutschland einiges geändert. Sky und DAZN sind zwei der wichtigsten Anbieter von Premiumsport im Pay-TV", sagt Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. "Wir untersuchen, wann und in welcher Form die Kooperation der beiden Unternehmen beschlossen wurde und ob die Zusammenarbeit den Wettbewerb im Interesse der Verbraucher gefördert oder beschränkt hat."

Zahlen oder Mattscheibe

Weil Sky der führende Pay-TV-Anbieter in Deutschland ist, unterliegt der Sender "unter Umständen besonderen kartellrechtlichen Beschränkungen" bei der Kooperation mit Wettbewerbern, heißt es. "Die Vereinbarung zwischen Sky Deutschland und Perform könnte zu einer weiteren Absicherung der Marktposition von Sky beitragen", erklären die Behörden. "Darüber hinaus sind bestimmte Spiele auch deutscher Vereine jetzt nur noch über den Verbreitungsweg Internet zu sehen. Im frei empfangbaren Fernsehen sind gar keine Spiele der Champions League mehr zu sehen. Auch insofern kommt eine durch die Kooperation bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung in Betracht."

Ermittlungen laufen

Derzeit sind die Ermittler damit beschäftigt, sich ein Bild von der Lage zu machen. Deswegen werden Sky, DAZN und andere Anbieter zunächst zum Verlauf der Ausschreibung der Rechte befragt. Bei Sky gibt man sich zurückhaltend: "Das Bundeskartellamt hat uns bereits vor einigen Tagen über sein Vorhaben informiert. Selbstverständlich kooperieren wir mit der Behörde vollumfänglich und bitten in diesem Zusammenhang um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weitere Stellungnahmen dazu abgegeben." (heute.at)