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Abstieg vertagt - Wacker Innsbruck gewinnt in Ried

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

In seinem scheinbar aussichtslosen Abstiegskampf hat Wacker Innsbruck noch einmal Hoffnung geschöpft. Am Samstag feierte das abgeschlagene Schlusslicht der Fußball-Bundesliga in der 32. Runde einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg in Ried und verkürzte den Rückstand auf den Neunten Wr. Neustadt zumindest bis zum Sonntag auf neun Punkte.

Darko Jevtic mit seinem ersten Saisontor (57.) und Alexander Gründler (70.) erzielten die Kontertreffer der Innsbrucker, die nicht nur den ersten Sieg der Ära von Michael Streiter, sondern auch den ersten Dreipunkter seit 4. Dezember 2013 (5:3 gegen Grödig) feierten. Auswärts hatte man davor zuletzt am 27. Juli bei der Admira (2:1) gewonnen.

Der Anschlusstreffer für die überlegenen, aber im Abschluss glücklosen Hausherren durch Toni Vastic kam in der 90. Minute zu spät. Die Rieder Generalprobe für das Cup-Viertelfinale gegen St. Pölten am Dienstag ging somit daneben. Die Truppe von Michael Angerschmid gewann nur eine der jüngsten zehn Partien und kam im Frühjahr über einen Heimsieg nicht hinaus.

Ried mit stärkerem Beginn

Vor 4.200 Zuschauern war Ried wie erwartet die tonangebende Mannschaft. Auch ohne sieben gesperrte bzw. verletzte Spieler. Aus dieser optischen Überlegenheit vermochte man aber kein Kapital zu schlagen - vielleicht auch, weil Goalgetter Rene Gartler fehlte.

Ein Kragl-Weitschuss (12.) sowie ein Volley Kreuzers am Fünfer, der weit über das Tor ging (32.), blieben die besten Möglichkeiten für die Hausherren vor der Pause. Auch die Gäste fanden nach einem Konter aber eine Großchance - die erste der Partie - vor: Wallner bediente Hinterseer, der aus Kurzdistanz aber nur Goalie Gebauer anschoss (12.)

Eiskalte Innsbrucker überraschen Ried

In derselben Tonart ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Kragl prüfte erst Safar (52.) und schoss dann aus der Distanz knapp daneben (55.). Die Führung für die Gäste kam dann wie aus dem Nichts: Wallners Idealflanke fand Jevtic, der am Fünfer nur noch den Fuß hinhalten musste (57.). Ried reagierte zwar bemüht, Chancen entstanden aber eher zufällig. Safar musste im Herauslaufen vor Kreuzer retten (64.), wenig später zischte ein Möschl-Weitschuss knapp am Tor vorbei (68.).

Innsbruck nutzte die offensive Schwäche der Rieder eiskalt, nach einer Vorlage von Jevtic schoss Gründler souverän ins kurze Eck ein (70.). Im Finish hatte Wallner sogar noch die Chance auf das 3:0, scheiterte dabei an Gebauer (88.). In der Schlussminute schöpften die Oberösterreicher noch einmal Hoffnung. Erst konnte sich Safar beim Kopfball Janeczeks auszeichnen, beim Abstauber von Vastic war der Ungar aber machtlos.

Die stimmen und die technischen Daten finden Sie auf Seite 2:

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Wir waren in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft, haben viel Druck über die Seiten gemacht und alles gegeben. Wir haben heute mit vielen sehr jungen Spielern agiert, die vor Wochen noch bei den Amateuren waren. Diese junge Mannschaft hat halt noch nicht die Sicherheit. Besonders, wenn man dann mit 0:1 in Rückstand gerät. Rene Gartler hat heute an allen Ecken und Enden gefehlt. Wir haben keine Zeit, das heutige Spiel zu zerkauen und bereiten uns jetzt intensiv auf das Cupspiel am Dienstag (gegen St. Pölten/Anm.) vor. In der jetzigen Situation sind wir gegen keine Mannschaft, ob erste oder zweite Liga, Favorit. Doch wir haben den Anspruch, im Cup weiterzukommen."

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Wir haben uns in der zweiten Hälfte das erarbeitet, was wir in den letzten Spielen schon angedeutet haben. Heute stimmte endlich der finale Pass, wir haben uns in das Spiel reingebissen und hätten das 3:0 machen müssen. Wir haben in der Spielersitzung vorher angesprochen, vor was wir noch Angst haben sollen. Deswegen hat die Mannschaft heute befreiter aufgespielt. Es wäre schön, wenn wir diesen Sieg zuhause in Innsbruck bestätigen könnten."

SV Ried - FC Wacker Innsbruck 1:2 (0:0)

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 4.200, SR Kollegger.

Torfolge: 0:1 (57.) Jevtic, 0:2 (70.) Gründler, 1:2 (90.) Vastic

Ried: Gebauer - Baumgartner, Janeczek, Pichler, Burghuber - Hinum, Kragl - Perstaller (54. Walch), Oliva (54. Vastic), Möschl - Kreuzer (76. Sandro)

Innsbruck: Safar - Schilling, Djokic, Vucur, Hauser - Kofler, Ji-Parana (46. Löffler) - Gründler (89. Wernitznig), Jevtic, Hinterseer - Wallner

Gelbe Karten: Pichler, Kragl, Möschl, Walch bzw. Ji-Parana, Schilling, Kofler