Salzburg und sein Verkehrsproblem – stets im Hochsommer kommt es besonders deutlich zutage. Unzählige Touristen drängen sich in den engen Gassen der Stadt, fahren oftmals aus ihrem eigentlich Urlaubsziel Wien oder München nur für einen Tag in die Mozartstadt.
Am Wochenende und an Aufführungstagen der Festspiele verschärft sich die Situation. Viele Gäste kommen per Zug, andere per Reisebus, eine nicht unerhebliche Zahl aber auch mit dem eigenen PKW. Und mit diesem gilt es, sich erst einmal einen geeigneten Parkplatz zu finden.
In den zentralen Parkhäusern werden dafür jedoch stattliche Summen fällig. Bei den Barmherzigen Brüdern kostet der Tageshöchstsatz 36 Euro, in der Apcoa-Garage 46,80, bei der Raika in der Schwarzstraße sind es stolze 49,80 Euro, berichten die "Stadt Nachrichten". In einer der bekanntesten Garagen, am Mirabellplatz, liegt der Tageshöchstsatz bei 40 Euro.
Einige Autobesitzer wählen deshalb einen fast schon absurden Weg. Sie parken sich absichtlich falsch irgendwo in der Stadt hin und lassen die daraus resultierende Strafe auf sich zu kommen. Denn: Falschparken kostet in Salzburg, eigentlich wahrlich kein billiges Pflaster, nur 30 Euro – und somit deutlich weniger als ein Tag in den meisten Garagen.
Anrainer schildern den "Stadt Nachrichten" entsprechende Situationen. Autofahrer werden auf das unerlaubte Parken hingewiesen, erkundigen sich nach der Höhe der Strafe und nehmen diese dann teils wissend in Kauf.
Bis Februar dieses Jahres betrug die Organstrafe gar nur 25 Euro. Mehr zu verlangen sei rechtlich gar nicht möglich, erläutert Vizebürgermeister Florian Kreibich (ÖVP): "Wir haben da als Kommune die Vorgabe durch das Salzburger Parkgebührengesetz und schöpfen das uns Mögliche zur Gänze aus."
Die Garagenbetreiber rechtfertigen ihre Preise den "Stadt Nachrichten" gegenüber mit dem darin enthaltenen Komfort: "Ein garantierter Stellplatz, Schutz vor Wetter und Vandalismus, laufende Bewachung und das Umgehen eines Abschlepp- oder Mehrfachstrafen-Risikos." Ein zu niedriger Tageshöchstsatz würde zu Qualitätsverlusten führen und Standards gefährden, heißt es.