Als einziger Klub der Conference League hat Grün-Weiß null Punkte auf dem Konto, ist Letzter. Die Höhenflüge der vergangenen Saison, als erst denkbar knapp im Viertelfinale Endstation war, sind weit entfernt, ein Weiterkommen für Rapid nur noch theoretisch möglich. Das Europacup-Jahr wird im Dezember zu Ende gehen.
Dass es auch gegen Polens Vizemeister Rakow nichts zu holen geben würde, zeichnete sich bald ab. Jonatan Braut Brunes verwertete einen Elfmeter (27.), danach trumpfte Lamine Diaby-Fadiga mit einem Dreierpack auf (40., 51., 53.). Rapid-Gegenwehr war kaum vorhanden. Das änderte auch der Ehrentreffer von Janis Antiste in der 75. Minute nicht.
"So kannst du nicht spielen und glauben, du kannst auswärts in der Conference League punkten", schüttelte auch Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer nach dem Schlusspfiff bei "Sky" den Kopf. "Es war auch in der Höhe absolut verdient, war eine schlechte Leistung", so Katzer weiter. "Wir sind über drei Qualifikationsrunden drübergekommen. Das hat noch keine österreichische Mannschaft geschafft. Doch es geht um die jetzige Situation. Die ist nicht zufriedenstellend", betonte der Sport-Boss der Hütteldorfer.
Nach bewerbsübergreifend vier sieglosen Spielen taumelt Grün-Weiß weiter durch die Saison. Dessen ist sich auch Katzer bewusst. "Wenn man sich die Ergebnisse der letzten Wochen ansieht und auch, wie wir gespielt haben, dann sind wir in einer Abwärtsspirale drinnen. Die Entwicklung passt nicht, es geht nicht mehr so leicht von der Hand, man redet von Körpersprache, von Einsatz", so der grün-weiße Sport-Boss weiter.
Katzer ortete auch "viel Verunsicherung in der Mannschaft". Das könne man ändern, "indem man Siege einfährt, Punkte macht. Da tun wir uns aber extrem schwer", meinte der 45-Jährige. Gleichzeitig betonte Katzer: "Wir müssen die Dinge aufarbeiten, werden alle gemeinsam da rauskommen. Am Sonntag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen." Da wartet im Bundesliga-Spitzenspiel nämlich der LASK, aktuell die Mannschaft der Stunde in der heimischen Liga. "Wir brauchen den Befreiungsschlag", so Katzer.
Er sei auch jetzt gerade nahe an der Mannschaft dran, führe wichtige Gespräche, auch mit Coach Peter Stöger. Und stärkte dem grün-weißen Trainer abermals den Rücken: "Wichtig ist, die Ruhe zu bewahren. Man darf sich nicht von Emotionen leiten lassen", so Katzer.