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Achtung! In diesen Spaghetti lauern Schimmelpilze

Die Arbeiterkammer Oberösterreich testete neun unterschiedliche Vollkorn-Spaghetti. Bio-Produkte schnitten gut ab, konventionelle Nudeln nicht. 

Sabine Primes
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Fast jeder mag Pasta. Jedoch sollte man drauf schauen, welches Produkt man kauft.
Fast jeder mag Pasta. Jedoch sollte man drauf schauen, welches Produkt man kauft.
Getty Images

Prinzipiell sollte man nach Möglichkeit Vollkorn dem Weißmehl vorziehen. Sie enthalten komplexe Kohlenhydrate und halten so den Blutzuckerspiegel konstant. Das wirkt Heißhungerattacken entgegen. Ein Plus an Ballaststoffen ist gut für die Verdauung. Das gilt nicht nur bei Brot, sondern auch diversen Teigwaren.

Für einen Test der Arbeiterkammer Oberösterreich wurden neun Supermarkt-Produkte im Labor der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht. Fünf waren deklarierte Bio-Ware, die anderen Produkte aus konventioneller Erzeugung.

Konventionelle Produkte weisen Schadstoffe auf

Während die Bio-Nudeln frei von Schimmelpilzgiften und Pestizid-Rückständen waren, waren drei der vier konventionellen Produkte davon betroffen. Sie enthielten das Schimmelpilzgift Deoxynivalenol. Ebenso wurden Rückstände von dreierlei Pestiziden festgestellt: Piperonylbutoxid, Chlormequatchlorid und Pirimiphos-methyl. Allerdings wurde in keinem Produkt der Grenzwert überschritten.

Welche Schadstoffe wurden gefunden?
Deoxynivalenol: Das Schimmelpilzgift Deoxynivalenol stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. Beim Menschen können belastete Lebensmittel Magenschmerzen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Hustenreiz, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Bei langfristiger Aufnahme können auch chronische Gesundheitsschäden hervorgerufen werden. Bei Tieren, die mit belastetem Getreide gefüttert werden, können Futterverweigerung, Erbrechen, Durchfall oder Wachstumsdepression auftreten.
Piperonylbutoxid: Piperonylbutoxid ist beim Einatmen und beim Kontakt mit der Haut gesundheitsschädlich. Es kann auch das Zentralnervensystem sowie Leber und Nieren schädigen.
Chlormequatchlorid: Eine orale oder inhalative Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, einen Husten, Kopfschmerzen, Hypersalivation, Schweißausbrüche, Sehstörungen, Schwindel und eine Dyspnoe. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann es zu Schädigungen des Nervensystems (cholinerges Syndrom) kommen.
Pirimiphos-methyl: Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken. Es reizt die Atmungsorgane und es besteht die Gefahr ernster Augenschäden. Wiederholter Hautkontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen. Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.  

Diese Produkte waren betroffen

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    Die Spaghetti integrale von DESPAR wiesen Spuren des Schimmelpilzgiftes Deoxynivalenol auf, überschritt damit jedoch nicht den gesetzlich erlaubten Grenzwert. Außerdem wurden minimale Spuren von des Pestizids Piperonylbutoxid gefunden. Dafür gibt es in der EU keinen geregelten Grenzwert.
    Die Spaghetti integrale von DESPAR wiesen Spuren des Schimmelpilzgiftes Deoxynivalenol auf, überschritt damit jedoch nicht den gesetzlich erlaubten Grenzwert. Außerdem wurden minimale Spuren von des Pestizids Piperonylbutoxid gefunden. Dafür gibt es in der EU keinen geregelten Grenzwert.
    Interspar

    Bio-Produkte nachweislich ohne Rückstände

    Es fällt auf, dass alle fünf Bio-Produkte auch im Labortest nachweislich frei von Pestiziden sind. Damit zeigt sich, dass Vollkorn-Spaghetti sehr wohl auch ohne ungewollte Rückstände produziert werden können.