Sport

Adieu les Bleus! Deutschland siegt 1:0

Heute Redaktion
Teilen

Deutschland steht zum vierten Mal in Folge im Halbfinale der Fußball-WM. Die Deutschen setzten sich am Freitag im ersten Viertelfinale der Endrunde 2014 in Rio de Janeiro gegen Frankreich 1:0 (1:0) durch. Das Goldtor erzielte Verteidiger Mats Hummels mit einem Kopfball in der 13. Minute. Der Gegner der Deutschen wird ab 22.00 Uhr in Fortaleza zwischen Gastgeber Brasilien und Kolumbien ermittelt.

Der erste Halbfinalist der - in Fortaleza zwischen Gastgeber Brasilien und Kolumbien ermittelt.

Nach der krempelte Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw seine Startelf ordentlich um. Für den verletzten Shkodran Mustafi, Per Mertesacker und Mario Götze rückten der wiedergenesene Hummels, Sami Khedira und Miroslav Klose in die Mannschaft.

Captain Philipp Lahm kehrte aus dem Mittelfeld auf seine Stammposition als rechter Verteidiger zurück, Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira bildeten erstmals bei dieser WM gemeinsam die Doppel-Sechs im defensiven Mittelfeld.

Umstellungen bei Frankreich

Auch Frankreichs Teamchef Didier Deschamps nahm im Vergleich zum ) zwei Änderungen vor: in der Defensive ersetzte Mamadou Sakho Laurent Koscielny, in der Offensive kam anstelle von Olivier Giroud Antoine Griezmann zum Zug.

Deutschland startete offensiv ausgerichtet, Frankreich setzte auf hohe Pässe in die Nähe des deutschen Strafraums und lauerte auf Konterchancen für die schnellen Griezmann und Karim Benzema. Ein Volley von Benzema ging knapp vorbei (7.), die Deutschen nutzten hingegen gleich ihre erste echte Chance.

Hummels köpft den Siegtreffer ein

Nach Freistoß von Toni Kroos setzte sich Hummels im Luftduell gegen Raphael Varane durch und stellte per Kopf via Unterkante der Latte auf 1:0 (13.). Für den Dortmund-Verteidiger, der das Algerien-Match wegen eines Infekts verpasst hatte, war es der vierte Länderspieltreffer, der bereits zweite bei der laufenden WM. Die Partie blieb intensiv, aber relativ arm an Torchancen. Valbuena zwang DFB-Goalie Manuel Neuer zur ersten Glanztat, beim Abpraller rettete Hummels Knie gegen Benzema (34.), der kurz vor der Pause noch einmal gefährlich vor Neuer auftauchte (44.).

Frankreich, Weltmeister 1998 bei der Heim-WM, schaltete nach der Pause zunächst einen Gang höher. Kopfbälle von Valbuena (50.) und Varane (60.) bereiteten Neuer allerdings keine großen Schwierigkeiten. Deutschland hielt die "Bleus" recht sicher auf Distanz, eigene Offensivaktionen boten Schweinsteiger und Co. aber kaum an.

Deutschland vergibt Entscheidung

Nach knapp 70 Minuten war Kloses Versuch, mit seinem 16. Treffer alleiniger WM-Rekordtorschütze zu werden, vorerst beendet. Löw tauschte den kaum in Erscheinung getretenen 36-Jährigen für Andre Schürrle aus. Frankreich wirkte im Finish frischer und warf noch einmal alles nach vorne. Gegen Benzema rettete einmal mehr Hummels (76.), Neuer parierte gegen Blaise Matuidi (77.).

Deutschland boten sich nun Räume für Konterattacken, Schürrle verhaute aber leichtfertig die Chancen auf die Vorentscheidung (82., 87.). Fast hätte sich dies noch gerächt, denn Neuer musste in letzter Sekunde noch einmal gegen Benzema retten (94.).

Die Stimmen zum Spiel und die technischen Daten finden Sie auf der nächsten Seite

Joachim Löw (Deutschland-Teamchef): "Es war unglaublich spannend. Aber in einem WM-Viertelfinale war auch nichts anderes zu erwarten. Das sind Mannschaften auf Augenhöhe. Meine Mannschaft hat bravourös gekämpft, sehr kompakt gespielt. Probleme hatten wir bei langen Bällen. Jetzt sind die Spieler richtig platt, das war ein sehr intensives Spiel."

Philipp Lahm (Deutschland-Kapitän): "Es war brutal warm. Das Wichtigste war, dass wir als Mannschaft auf dem Feld gestanden sind. Wir hätten aber das 2:0 nachlegen müssen, das haben wir verabsäumt. Insgesamt war das wieder eine gute Leistung, jetzt stehen wir wieder im Halbfinale."

Mats Hummels (Deutschland-Verteidiger, 1 Tor): "Ich war heute sehr früh platt. Aber das ging nicht nur mir so. Für mich ist der nächste Traum in Erfüllung gegangen. Heftig, was hier alles positiv für mich läuft. Die Reise für uns ist noch nicht zu Ende."

Manuel Neuer (Deutschland-Tormann): "In diesem Stadion ein WM-Viertelfinale gegen Frankreich spielen zu dürfen, das ist schon sehr beeindruckend. Gegen Algerien konnten wir nur verlieren, das heute war hingegen ein 50:50-Spiel. Wir wussten um was es geht, und wir haben guten Fußball gezeigt. Jetzt stehen wir im Halbfinale, mal schauen was das für ein Spektakel wird."

Karim Benzema (Frankreich-Stürmer): "Wir waren sehr nah dran, es hat nicht viel gefehlt. Ein frühes Tor hat das Spiel entschieden, nach der Pause haben wir eine tolle Leistung gezeigt. Leider hat Tormann Neuer ein sehr starkes Match gezeigt. Wir können stolz auf unsere WM sein."

Jerome Boateng (Deutschland-Verteidiger): "Manu (Neuer, Anm.) ist einfach der beste Tormann der Welt, das ist unglaublich."

Didier Deschamps (Frankreich-Teamchef): "Wir hatten auch unsere Chancen, aber Deutschland hat dank der Erfahrung gesiegt. Sie haben den Vorteil der 1:0-Führung gut verwaltet. Aber wir haben bis zur letzten Sekunde dagegengehalten und hätten durch Karim (Benzema, Anm.) fast noch ausgeglichen."

Viertelfinale:

Frankreich - Deutschland 0:1 (0:1).

Rio de Janeiro, Maracana-Stadion, 72.000, SR Pitana (ARG).

Tor: 0:1 (13.) Hummels

Frankreich: Lloris - Debuchy, Varane, Sakho (71. Koscielny), Evra - Pogba, Cabaye (73. Remy), Matuidi - Valbuena (85. Giroud), Benzema, Griezmann

Deutschland: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes - Schweinsteiger, Khedira - Müller, Kroos (92. Kramer), Özil (84. Götze) - Klose (69. Schürrle)

Gelbe Karten: Keine bzw. Schweinsteiger, Khedira

APA/red

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf der nächsten Seite