Hernalser wütend

Ärger in Wien – Straße wird plötzlich zur Strafenfalle

Eine Gasse im 17. Wiener Gemeindebezirk wird seit einigen Tagen von einem strengen Parksheriff kontrolliert. Er straft ahnungslose Autofahrer ab.

Maxim Zdziarski
Ärger in Wien – Straße wird plötzlich zur Strafenfalle
Diese Autos stehen in der Pretschgogasse laut Straßenverkehrsordnung alle falsch.
Leserreporter Boris

Seit Jahrzehnten parken Anrainer in der Pretschgogasse in Wien-Hernals auf beiden Straßenseiten ihre Fahrzeuge. Seit neuestem ist das aber anscheinend ein Problem, denn sie bekommen dafür reihenweise Strafzettel ausgestellt. Ein strenger Parksheriff kontrolliert nun nämlich die sogenannte Restfahrbahnbreite.

"Geheime" Abstandsregel

Auf Straßen, die in beide Richtungen befahrbar sind, müssen nämlich gleich zwei Autos nebeneinander Platz haben. Was viele Autofahrer nicht wissen: Die gesetzlich geregelte Breite beträgt 5,20 Meter. "Das ist sehr viel und viele Leute sind sich dessen gar nicht bewusst", so ÖAMTC-Juristin Corinna Hotz. 

Das steht in der Straßenverkehrsordnung:
Nach § 24 Abs. 3 lit. d) ist das Parken außer in den im Abs. 1 angeführten Fällen noch auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr verboten, wenn nicht mindestens zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr freibleiben.
Es ist mit der Benützung von Fahrzeugen, die die größte zulässige Breite – das sind 2,60 m – aufweisen, zu rechnen. Bei zwei Fahrstreifen ergibt sich daher eine freizulassende Fläche von 5,20 m. (Quelle: ÖAMTC)

Anrainer wütet: "Kein Parkverbotsschild"

"Heute"-Leserreporter Boris wohnt selbst in dem Grätzl und hat keinerlei Verständnis für die Strafenflut. "Seit mehr als 25 Jahren kann man in der Pretschgogasse beidseitig parken. Die Gasse ist schmal und hat Gegenverkehr, aber der Verkehr regel sich hier quasi von selbst", erzählt er im "Heute"-Talk. Dennoch werden laut ihm seit zwei Tagen "willkürlich Strafzettel verteilt, ohne dass es ein Parkverbotsschild oder ähnliches gibt".

Die Strafenflut in Hernals ist allerdings kein Einzelfall. Wie "Heute" bereits mehrfach berichtete, sorgte dieselbe Abstandsregelung bereits in Währing und in Floridsdorf für Ärger. 

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