Coronavirus
Ärger, weil Insassen vor Justizbeamten geimpft werden
Die Gewerkschaft der Justizwachebeamten ist empört. Denn laut Impfplan sollen Häftlinge noch vor den Beamten die Corona-Impfung erhalten.
Empört zeigt sich die GÖD-Justizwachegewerkschaft über den Impfplan im Strafvollzug. Gewerkschaft und Personalvertretung fordern Bundesminister Rudolf Anschober (Grüne) auf, den Justizwachebediensteten noch vor den Insassen ein Impfangebot zu unterbreiten.
140 in Göllersdorf geimpft
Erst Anfang letzter Woche waren 140 Insassen in Göllersdorf geimpft worden - für die Beamten hieß es: Bitte warten - mehr dazu hier.
Albin Simma, Vorsitzender der GÖD-Justizwachegewerkschaft, kritisiert die Prioritätensetzung des Gesundheitsministeriums bezüglich Schutzimpfungen im Strafvollzug gegen Covid-19. "Die Ankündigung, dass Insassen bei der Schutzimpfung vor den Justizwachebediensteten gereiht werden, ist untragbar", erklärt er. "Die Kolleginnen und Kollegen der Justizwache sind systemrelevant und leisten auch unter schwierigsten Bedingungen hervorragende Arbeit – und das unter strenger Einhaltung der Hygienemaßnahmen, um eine Ansteckung unter den Gefangenen zu vermeiden."
Impfplan "vollkommen unverständlich"
Den Beamten gebühre nicht Wertschätzung allein, sie bräuchten auch einen Schutz vor Covid-19. Das sei für die Aufrechterhaltung der Sicherheit in unserem Land "unerlässlich".
Diese Forderung bekräftigt auch der Vorsitzende der Personalvertretung Justizwache Norbert Dürnberger: "Es ist vollkommen unverständlich, dass in der Priorisierung der Gefährdeten jene in der Immunisierung den Vorrang bekommen, die als Insassen absolut von der Öffentlichkeit abgeschottet sind und zu den am besten geschützten Gruppen zählen".
Gemeinsam appellieren Gewerkschaft und Personalvertretung daher an Anschober, die Bediensteten in den Gefängnissen vor deren Insassen zu impfen.