Botulismus-Erkrankungen

Ärzte alarmiert: Viele Notfälle nach Botox-Behandlungen

In England häufen sich Meldungen von Botulismus-Erkrankungen nach kosmetischen Eingriffen mit möglicherweise illegalem Botox.
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24.06.2025, 08:20
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Im Nordosten von England häufen sich die Meldungen von Botulismus. Dabei handelt es sich um eine schwere und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die durch spezielle Neurotoxine, also nervenschädigende Stoffe, ausgelöst wird. Die Betroffenen eint: Alle hatten zuvor kosmetische Botox-Behandlungen durchführen lassen.

Am Freitag waren 28 Fälle bekannt. Die meisten traten in der Gegend von Durham und Darlington auf. Mindestens fünf Personen landeten in der Notfallklinik, wie "bbc.com" schreibt. Mehrere hatten die Botox-Behandlung am selben Ort vornehmen lassen.

Wenig Gegengift vorhanden

Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA hat bereits Untersuchungen eingeleitet. Neben der Ursachensuche gibt es ein weiteres Problem: Normalerweise tritt Botulismus nur selten auf, so dass Spitäler nur wenig Gegengift vorrätig haben. Laut einer internen Mitteilung des Spitals, die der BBC vorliegt, habe man in Anbetracht der "Flut von Fällen" bereits Nachschub aus London angefordert.

Die Betroffenen in Großbritannien zeigen Symptome wie hängende Augenlider, Doppeltsehen, Schluckbeschwerden, Lethargie, Gesichtslähmungen und undeutliche Aussprache, so die UKHSA. Weitere Symptome von Botulismus können eine Schwäche der Gesichtsmuskulatur sein.

Botox als Auslöser

Da alle Betroffenen zuvor mit – wie sie annahmen – Botox behandelt wurden, scheint ein Zusammenhang mit den Injektionen wahrscheinlich. Derzeit gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Verunreinigung der verwendeten Produkte. Es sehe eher so aus, dass überdosierte oder möglicherweise illegal beschaffte Botox-Präparate zum Einsatz kamen, wodurch die Nerven angegriffen wurden. Die betroffenen Anbieter wurden inzwischen gestoppt.

Trotzdem könnten laut UKHSA in den kommenden Tagen weitere Fälle bekannt werden – denn die Symptome können bis zu vier Wochen nach Kontakt mit dem Gift auftreten. Immerhin: Aktuell scheint die Anzahl der Meldungen rückläufig zu sein.

Die Gesundheitsbehörden raten, bei ästhetischen Eingriffen nur auf qualifizierte Anbieter zurückzugreifen und bei Symptomen umgehend ärztliche Hilfe zu suchen.

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