Keine Krisenhilfe

Ärzte ohne Grenzen setzt Arbeit in Gaza-Stadt aus

Ärzte ohne Grenzen stellt die medizinische Hilfe in Gaza-Stadt ein. Die Sicherheitslage gefährdet Patienten und erschwert humanitäre Versorgung.
Newsdesk Heute
27.09.2025, 17:25
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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat wegen der Ausweitung der israelischen Militäroffensive und der dadurch immer größeren Unsicherheit ihre medizinische Arbeit in der Stadt Gaza eingestellt.

"Wir hatten keine andere Wahl, als unsere Aktivitäten einzustellen, da unsere medizinischen Einrichtungen von israelischen Streitkräften umringt sind", sagte Jacob Granger, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Gaza, am Freitagabend.

Weniger als einen Kilometer von ihren Gesundheitseinrichtungen entfernt gibt es dauernde Luftangriffe und Panzer rücken vor. Das Risiko für die Mitarbeitenden sei "inakzeptabel" geworden.

Die am meisten gefährdeten Menschen wie Babys und Personen mit schweren Verletzungen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen können sich nicht bewegen und sind in großer Gefahr. Viele Menschen sind zwar wegen der Evakuierungsbefehle in den Süden des Gazastreifens geflüchtet, aber es gibt immer noch Hunderttausende, die nicht in der Lage sind, die Stadt zu verlassen.

Im ganzen Gazastreifen sind die nur teilweise funktionierenden Spitäler völlig überlastet, weil es gravierenden Mangel an Personal, Versorgungsgütern und Treibstoff gibt. Patienten können oft nur unter großen Schwierigkeiten behandelt werden. Viele kommen erst sehr spät und in kritischem Zustand ins Spital.

Die Hilfsorganisation kündigte an, trotz der Einstellung ihrer Arbeit in der Stadt Gaza weiterhin wichtige Einrichtungen wie das Al-Schifa-Spital und das Al-Helu-Geburtsspital aus der Ferne mit Material zu versorgen.

Laut Ärzte ohne Grenzen wird der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Essen, Unterkünften und medizinischer Versorgung in der Stadt Gaza immer schwieriger. Die Menschen würden "absichtlich um das Überlebensnotwendige gebracht", kritisiert die Hilfsorganisation. Die Gewalt müsse sofort aufhören, außerdem brauche es konkrete Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung, fordert Ärzte ohne Grenzen.

Israel müsse "unverzüglich" einen ungehinderten Zugang und die Sicherheit für die in Gaza tätigen Hilfsorganisationen gewährleisten und Bedingungen schaffen, damit medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe sicher und dauerhaft möglich sind, verlangt Ärzte ohne Grenzen. Diese Bedingungen seien "heute eindeutig nicht gegeben".

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