Mehrere Journalisten des in Katar ansässigen Nachrichtensenders Al-Jazeera sind im Gazastreifen getötet worden. Darunter befand sich auch der prominente Reporter al-Scharif.
Der Sender gab am Sonntagabend unter Berufung auf das Schifa-Spital in Gaza-Stadt bekannt, dass Anas al-Scharif sowie vier weitere Mitglieder seines Teams bei einem Luftangriff auf ein Zelt für Journalisten außerhalb des Krankenhauses getötet wurden.
Das israelische Militär bestätigte dies und erklärte, al-Scharif habe sich "als Journalist ausgegeben" und sei angeblich mit der militant-islamistischen Hamas verbunden gewesen.
Al-Scharif hatte zuvor jegliche Verbindungen bestritten. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hatte im vergangenen Monat erklärt, es sei ernsthaft um die Sicherheit von al-Scharif besorgt und bezeichnete ihn als "Ziel einer Verleumdungskampagne durch das israelische Militär".
Schon im Oktober hatte Israel Al-Jazeera-Journalisten – darunter auch al-Scharif – vorgeworfen, sich als bezahlte Kämpfer der Gruppe betätigt zu haben. Al-Jazeera wies die Anschuldigungen als "fabriziert" zurück.
Es handle sich um einen Versuch, die wenigen noch in der Region verbliebenen Journalisten zum Schweigen zu bringen, um so die harte Realität des Krieges vor der Weltöffentlichkeit zu verbergen, hieß es damals vonseiten des Senders.
Israel berief sich auf Dokumente, die den Angaben zufolge im Gazastreifen gefunden wurden, sowie auf anderweitig gesammelte Geheimdienstinformationen. Die Nachrichtenagentur AP war nicht in der Lage, die Authentizität der von Israel im Internet veröffentlichten Dokumente zu bestätigen.