Das Büro des Premierministers Benjamin Netanyahu teilte am Montagabend mit, dass er die Entscheidung getroffen hat, den Gazastreifen vollständig zu besetzen. Dies beinhalte auch Operationen in Gebieten, in denen Geiseln festgehalten werden.
Weiter übermittelte er dem Stabschef folgende Botschaft: "Wenn Ihnen das nicht passt, sollten Sie zurücktreten." Die Nachricht teilte der Journalist Amichai Stein, der unter anderem für die "Jerusalem Post" arbeitet.
Die Ankündigung erfolgt nach monatelangen Gesprächen in Doha zwischen der Hamas, Israel und Vermittlern mit dem Ziel, eine Waffenruhe und eine Geiselfreilassung zu erreichen. Die Hamas forderte, dass Hunderte Hilfslaster in den Gazastreifen gelangen müssten, bevor die Terrororganisation zu Verhandlungen zurückkehren würde.
Ob der Netanyahu-Entscheid der vollen Besetzung des Gazastreifen auch im Zusammenhang mit den am Wochenende veröffentlichten Videos israelischer Geiseln durch die Hamas steht, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Videos haben die Menschen nicht nur in Israel emotional mitgenommen, sie haben auch neue Forderungen ausgelöst. Israels Premier Netanyahu bat das Internationale Rote Kreuz, die Geiseln mit Medikamenten und Nahrungsmitteln zu versorgen.
Die Hamas erklärte, sie werde dem IKRK den Zugang zu den Geiseln nur erlauben, wenn humanitäre Korridore für Hilfslieferungen im Gazastreifen eröffnet würden. Dabei müssten etwa Luftangriffe eingestellt werden.
