Tierschützer empört

Pavian-Mord im Zoo – das passiert mit den Kadavern

Aus Platzmangel wurden im Nürnberger Zoo zwölf Paviane erschossen. Nicht alle von ihnen wurden an Raubtiere des Tierparks verfüttert.
Newsdesk Heute
04.08.2025, 15:43
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Wie bereits berichtet, wurden in der Vorwoche im Nürnberger Zoo zwölf Paviane umgebracht. Der Tierpark begründete die drastische Maßnahme mit Platzmangel. Das Gehege sei nur für 25 erwachsene Tiere plus Nachwuchs ausgelegt, beherbergt habe man aber über 40 Tiere. Eine Abgabe an andere Einrichtungen sei nicht möglich gewesen.

Dem Tiergarten zufolge wurden die meisten der zwölf betroffenen Affen durch einen einzelnen Kugelschuss in einer Transportbox getötet. Die weiblichen Tiere wurde zuvor unter Narkose gesetzt, um zu prüfen, ob sie trächtig sind. Zwei Weibchen seien dabei verstorben.

Nur sechs Tiere verfüttert

Bereits im Vorfeld habe der Tierpark angekündigt, dass die getöteten Paviane als Futtermittel für Raubtiere des Zoos dienen sollen. Jetzt wurde bekannt, dass nur die Hälfte der umgebrachten Tiere verfüttert wurden. Dafür habe man ihnen Kopf sowie Hände und Füße abgetrennt.

Laut dem stellvertretenden Leiter des Tierparks, Jörg Beckmann, sollen die Schädel und Gehirne für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Die Hände und Füße habe man aus Respekt gegenüber den Besuchern entfernt. Gerade wegen dieser Maßnahme reagierten die Besucher jedoch teilweise mit Kritik am Zoo.

Beckmann argumentierte die Verfütterung damit, dass Tierkörper mit Fell und Knochen für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser seien als alle anderen Futtermittel. Zudem stelle die Ganzkörperfütterung eine natürliche Beschäftigung für die Raubtiere dar, da sie sich ihr  Futter erarbeiten müssen.

Vier der nicht verfütterten Affen sollen an ein Museum gehen. Ihre Skelette sollen dafür präpariert werden. Die beiden Paviane, die bei der Narkose verstarben, wurden zur Klärung der Todesursache an die Pathologie übergeben.

Anzeigen und Protestcamp

Bei Tierschutzaktivisten löste die Tötung der Tiere eine Welle der Empörung aus. Vor dem Tierpark wurde bereits demonstriert. Zudem ging bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth eine dreistellige Anzahl an Anzeigen wegen der mutmaßlich illegalen Tötung der Tiere ein. Der Sachverhalt werde aktuell geprüft.

Des Weiteren hat die Gruppe "Animal Rebellion" am Montag mit dem Aufbau eines Protestcamps in der Nähe des Zoos begonnen. Man wolle damit weitere Tötungen sowie die Zucht der Affen verhindern. Dem Tiergarten zufolge gehe jeder Protest, der friedlich bleibt, in Ordnung. Die Zucht wolle man allerdings nicht einstellen, da man gesetzlich zum Erhalt von Tierarten verpflichtet sei.

{title && {title} } red, {title && {title} } 04.08.2025, 15:43
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