Die Anhörungen im Korruptionsprozess gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu wurden verschoben – der Premier ist am Wochenende an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt, wie "The Times of Israel" berichtet.
Netanyahu hätte am Montag und Dienstag vor Gericht aussagen sollen, bat jedoch um eine Verschiebung der Anhörungen. In seinem Antrag beim Bezirksgericht Jerusalem heißt es, der Premierminister werde sich bemühen, stattdessen am Mittwoch auszusagen.
Bei Netanyahu wurde am Sonntag nach dem Verzehr verdorbener Lebensmittel eine Darmentzündung diagnostiziert. Der Regierungschef habe sich in der Nacht unwohl gefühlt und sei von einem Arzt zu Hause untersucht worden, teilte sein Büro mit. Netanyahus Zustand ist den Angaben nach aber gut. Er werde sich in den kommenden drei Tagen ausruhen und von zu Hause aus arbeiten, hieß es weiter.
Es ist nicht das erste Mal, dass der israelische Premier eine Verschiebung der Anhörungen verlangt. Bereits Ende Juni hatten Netanyahus Anwälte das Gericht gebeten, ihn in den nächsten zwei Wochen von seinen Zeugenaussagen freizustellen, damit er sich nach dem Waffenstillstand mit dem Iran und angesichts der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen auf Sicherheitsfragen konzentrieren könne. Dabei legten die Anwälte dem Gericht Netanyahus Terminkalender vor.
Nach Prüfung von Netanyahus Arztzeugnis stimmte die Staatsanwaltschaft auch diesmal der Verschiebung der beiden geplanten Anhörungen zu. Die Behörde teilte jedoch mit, dass diese bis Ende der kommenden Woche nachgeholt werden müssten. "Angesichts der vielen in letzter Zeit abgesagten Anhörungen werden wir den Angeklagten bitten, am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche auszusagen."