Was sich in der Nacht auf den 8. Dezember 2023 in der Linzer Kapuzinerkirche abgespielt haben soll, klingt wie aus einem Horrorfilm: Zwei jungen Männern (beide 25) wird vorgeworfen, in die Gruft eingedrungen sein – und drei Kindersärge samt menschlicher Überreste gestohlen zu haben.
Bald steht das Duo deswegen vor Gericht. Der Vorwurf: Störung der Totenruhe, schwerer Diebstahl und ein unfassbarer Griff ins Sakrale. Laut Anklage sollen die Beschuldigten in der Nacht mit schwerem Gerät in die Gruft der Pfarre eingedrungen sein.
Ihr Ziel: Die letzte Ruhestätte der Adelsfamilie Starhemberg. Drei kleine Särge, in denen Kinder der Familie beigesetzt waren, sollen von den Männern herausgeschafft worden sein. Um in die Gruft im Untergeschoß zu gelangen, stemmten sie laut Staatsanwaltschaft eine Ziegelwand auf.
Doch damit nicht genug: Im Obergeschoß sollen sie den Aufbewahrungsraum für sakrale Kunst geplündert haben. 20 Heiligenfiguren, Wert: rund 10.000 Euro. Der Gipfel der Pietätlosigkeit: Ein gesondert verfolgter Komplize soll ein Knochenteil vor laufender Kamera präsentiert haben.
Für die beiden 25-Jährigen wird es schon am 18. Juli ernst: Da müssen sie sich am Landesgericht Linz verantworten. Im Fall einer Verurteilung drohen ihnen jeweils bis zu drei Jahre Haft. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.