Coronavirus

Ärzte-Protest gegen Astrazeneca-Vakzin weitet sich aus

Von Salzburg ausgehend wächst die Gruppe von Ärzten, die eine Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca ablehnen. Nun wurde ein Runder Tisch angekündigt.

Michael Rauhofer-Redl
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Die Corona-Impfung als Trumpf im Kampf gegen die Pandemie. (Symbolbild)
Die Corona-Impfung als Trumpf im Kampf gegen die Pandemie. (Symbolbild)
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Ursprünglich war es eine Gruppe von rund 50 niedergelassenen Ärzten in Salzburg, die den Stein ins Rollen brachten. Sie lehnen eine Impfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca ab und wollen ausschließlich eine Injektion von Biontech und Pfizer erhalten. Gerade im Gesundheitsbereich ist der Astrazeneca-Impfstoff laut Impfplan ein wesentlicher Baustein für die Durchimpfung. 

Mittlerweile wurde der Protest über die Landesgrenzen Salzburgs hinaus ausgeweitet. Denn über das Wochenende stellten sich laut dem ORF Salzburg auch Mediziner aus der Steiermark quer. Die Größe des Protests hat nun auch für Bewegung in der Politik gesorgt. Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kündigte wegen der zunehmenden Proteste einen runden Tisch mit den Ärzten an. Bislang vertrat die Landesregierung den Standpunkt, dass sich niemand den Impfstoff aussuchen könne. 

Viele Ärzte über 65

Die Mediziner begründen ihre Ablehnung gegen den Astrazeneca-Stoff mit der vergleichsweise niedrigen Schutzwirkung von "nur" 85 Prozent. Auch, dass zwischen den beiden Teilimpfungen drei Monate liegen, stößt den Ärztevertretern sauer auf. Angesichts der vielen Patientenkontakte und des Umstandes, dass viele niedergelassene Ärzte über 65 Jahre alt seien, nicht hinnehmbar. Experten raten ja wie berichtet davon ab, das Vakzin an die ältere Bevölkerung zu verabreichen. 

In einer Whatsapp-Gruppe schlossen sich mittlerweile 200 zusammen, sie stammen aus Salzburg und der Steiermark. Gefäßchirurgin Michaela Magometschnigg leitet die Gruppe "Salzburg impft fair". Sie beklagt sich, dass bei der Impf-Anmeldung im Dezember der Impfstoff von Biontech und Pfizer im Gespräch gewesen sei. Der dafür vorgesehene Termin Mitte Jänner sei dann verschoben worden und auch das Vakzin soll sich ändern. Gegen diese Planänderung richtet sich der Protest. 

Infektiologe widerspricht

Anhand der Zeitspanne lässt sich der Grund für die Ablehnung veranschaulichen. Hätte der Impftermin Mitte Jänner gehalten, wären die Ärzte Mitte Februar, nach der zweiten Teilimpfung, so gut wie immun gegen Covid-19. Sollten die Mediziner nun mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft werden, würde es zwölf Wochen, also bis Mitte Mai, dauern, bis sich die 85-prozentige Immunisierung einstellt. 

Anders sieht dies der Salzburger Infektiologe Richard Greil. Er argumentiert, dass beim Astrazeneca-Impfstoff der "maximale Schutzeffekt nach 22 Tagen erreicht" sei und damit "lange, bevor die zweite Teilimpfung verabreicht wird". Außerdem vertritt Greil die Meinung, dass die Wirkung aller drei bislang in Österreich zugelassenen Impfstoffe gleichwertig sei. Bis Ende Februar werden allein in Salzburg 22.000 Impfdosen von Astrazeneca erwartet. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com