Der Ärger rund um die überraschende Schließung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses in Wien-Brigittenau reißt nicht ab. 65.000 Patienten werden hier pro Jahr versorgt, durch die Schließung müssen an die 1.000 bereits geplante Operationen verschoben werden.
Nun fordert die Wiener Ärztekammer, die Schließung bis auf weiteres auszusetzen: "Angesichts der vielen ungeklärten Fragen rund um die Schließung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses fordert die Ärztekammer für Wien einen vorübergehenden Stopp der Pläne der AUVA-Generaldirektion. Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart stimmt der Kritik des Stadtrates grundsätzlich zu und plädiert für einen Runden Tisch zur notwendigen Klärung", heißt es von der Ärztekammer.
„Auch die Stadtpolitik ist laut eigenen Angaben von den Plänen zur Schließung des Spitals überrascht worden, was nicht hinnehmbar ist.“Johannes SteinhartPräsident der Wiener und Österreichischen Ärztekammer
"Das Lorenz-Böhler-Krankenhaus ist im Bereich der unfallchirurgischen Versorgung ein zentrales Haus. Eine Schließung desselben muss wohlüberlegt und strategisch vorbereitet sein. Nach derzeitigem Informationsstand scheint das aber überhaupt nicht der Fall zu sein. Auch die Stadtpolitik ist laut eigenen Angaben von den Plänen zur Schließung des Spitals überrascht worden, was nicht hinnehmbar ist", so Johannes Steinhart, Präsident der Wiener und Österreichischen Ärztekammer.
Auch Vize-Präsidentin Natalja Haninger-Vacariu ist alarmiert: "So kann man das nicht machen. Die Gefahr, dass das im Chaos endet und die Wiener Patientenversorgung gefährdet wird, ist groß. Eine mit der überhasteten Schließung einhergehende Verschiebung zahlreicher Operationen ist für die Patientinnen und Patienten nicht tragbar, solange nicht vollständig geklärt ist, ob die Kapazitäten überhaupt aufgefangen werden können.
Am 28. Februar gab die AUVA die Schließung des Standortes in Brigittenau bekannt. Laut AUVA sollen das UKH Meidling und das AKH Patienten und Personal übernehmen. Die Chronologie: