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Affäre um WM 2006: DFB-Bosse werden angeklagt

Heute Redaktion
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Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach werden angeklagt.
Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach werden angeklagt.
Bild: imago sportfotodienst

In der Affäre um die Vergabe der WM 2006 hat die Schweizer Bundesanwaltschaft nun Anklage gegen drei frühere DFB-Funktionäre sowie ein ehemaliges FIFA-Mitglied erhoben.

Den beiden früheren DFB-Funktionären Theo Zwanziger und Horst Schmidt sowie dem früheren Schweizer FIFA-Generalsekretär Urs Linsi werden Betrug in Mittäterschaft vorgeworfen. Wolfgang Niersbach wird wegen Beihilfe zum Betrug angeklagt, gab die Schweizer Bundesanwaltschaft bekannt.

Das Verfahren gegen den ebenfalls beschuldigten Franz Beckenbauer wurde durch die Bundesanwaltschaft abgetrennt, wird separat weitergeführt, nachdem die Anwälte des 73-Jährigen Atteste über den schlechten Gesundheitszustands des "Kaisers" vorgelegt hatten.

Im Verfahren geht es um zwei Zahlungen von jeweils 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005, deren Zweck nicht bekannt ist. Beckenbauer hatte 2002 von Unternehmer Robert Louis-Dreyfus die 6,7 Millionen Euro als Kredit erhalten, dieses Geld war auf das Konto des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam geflossen.

Die Summe wurde dann drei Jahre später von einem DFB-Konto an die FIFA zurückgezahlt. Diese Zahlung sei dem Präsidialausschuss des WM-Organisationskomitees "wahrheitswidrig als ein Mitfinanzierungsbeitrag des DFB beziehungsweise des OK WM 2006 an der FIFA-Auftaktveranstaltung der WM 2006" erklärt worden, so die Bundesanwaltschaft.

Noch bis April 2020 kann das Verfahren geführt werden. Danach verjähren die Vorwürfe. (wem)