Gesundheit

Affenpocken-Impfung: 1.200 weitere Termine verfügbar

Nachdem die ersten Impftermine innerhalb einer halben Stunde ausgebucht waren, legt die Stadt Wien nach. Anmeldung ab heute Mittag möglich.

Sabine Primes
Aufgrund eines verbindlichen Erlasses des Gesundheitsministers dürfen nur Personen vorbeugend geimpft werden, die angeben, dass sie zu einer der streng definierten Risikogruppen gehören.
Aufgrund eines verbindlichen Erlasses des Gesundheitsministers dürfen nur Personen vorbeugend geimpft werden, die angeben, dass sie zu einer der streng definierten Risikogruppen gehören.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Nachdem die ersten Impftermine gegen die Affenpocken jeweils innerhalb einer halben Stunde ausgebucht waren, legt die Stadt Wien nach. Der Bund verfügt nun über 520 zusätzliche Impfdosen, mit denen man rund 1.200 Personen mit einer Affenpocken-Impfung versorgen könne. "Damit können nun alle derzeit vorgemerkten Personen, die online angegeben haben, zu einer der Risikogruppen zu gehören, bis Ende Oktober mit einer Erstimpfung versorgt werden", teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit.

Am Montag, den 3. Oktober um 12.00 Uhr, werden die zusätzlich verfügbaren Impftermine freigeschaltet. Alle Personen der Zielgruppe, die vorgemerkt sind, bekommen an dem Tag automatisch eine Erinnerung sowohl per E-Mail als auch per SMS. Danach können die Impftermine umgehend gebucht werden. Nur jene Personen, die ihre Personendaten aktualisiert haben, können die Impftermine auf www.impfservice.wien sehen. Die Buchung der Impftermine kann auch telefonisch beim Gesundheitstelefon 1450 durchgeführt werden. Nähere Informationen sind unter www.impfservice.wien/affenpocken abrufbar.

    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Anmeldung ab 12 Uhr möglich

    Mit den zusätzlichen Affenpocken-Impfungen wird am Mittwoch, dem 5. Oktober begonnen. Bisher sind in Wien rund 380 Personen prä-expositionell - also vorsorglich - und rund 250 Personen nach einem nachgewiesenen unmittelbaren körperlichen Kontakt zu einer infizierten Person geimpft worden. "Aus den bisherigen Beratungsgesprächen hat sich ergeben, dass 92 Prozent der bisher erstgeimpften Personen auch eine zweite Impfung benötigen", hieß es seitens des Hacker-Büros.

    Nur diese Personen werden geimpft

    In Wien sind derzeit 2.553 Personen für eine vorbeugende Affenpocken-Impfung vorgemerkt. Bisher wurden in der Bundeshauptstadt 226 Affenpocken-Fälle gefunden. Davon sind elf Fälle noch aktiv, 215 Betroffene sind bereits genesen. Aufgrund eines verbindlichen Erlasses des Gesundheitsministers dürfen nur Personen vorbeugend geimpft werden, die angeben, dass sie zu einer der streng definierten Risikogruppen gehören. Dazu zählen insbesondere Männer mit häufig wechselnden gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten, Gesundheitspersonal, das einem sehr hohen Expositionsrisiko ausgesetzt ist (etwa bei beruflicher Tätigkeit in Abteilungen, Ambulanzen oder Ordinationen, die mit der Diagnostik und Behandlung von mit Affenpocken infizierten Personen befasst sind, Anm.) und Personal in spezialisierten Laboren, die mit Orthopoxviren arbeiten, also mit Proben von an Affenpocken Infizierten oder dem Virus selbst zu tun haben.

    66,8 Prozent der vorgemerkten Personen haben sich in Wien bei der Vormerkung zu einer Risikogruppe bekannt. Ein Drittel der vorgemerkten Personen tat dies jedoch nicht - aus Sicht der Stadt Wien aus nachvollziehbaren Gründen. "Aus der Kombination enormer Impfstoffknappheit und der Bestimmungen im Erlass des Bundes wird eine Situation geschaffen, in der Interessierte de facto gezwungen sind, höchstpersönliche Informationen über das eigene Privatleben gegenüber einer Behörde offenzulegen", gab die Stadt Wien im Zusammenhang damit zu bedenken. Diese unbefriedigende Situation sei nur durch die rasche Beschaffung von ausreichend Affenpocken-Impfstoff nach Österreich zu lösen: "Hier braucht es noch größere Bemühungen seitens der Bundesregierung."

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