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Ägyptische Soldaten sollen für Ruhe sorgen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Nach dem Fußball-Drama mit mehr als 70 Toten sollen Soldaten in der nordägyptischen Stadt Port Said weitere Unruhen verhindern, wie das ägyptische Staatsfernsehen berichtet. Der Chef des Militärrats, Mohammed Hussein Tantawi, kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an. Nach Worten eines Sprechers des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 1000 Menschen verletzt. Etwa 150 waren in der Nacht zum Donnerstag in kritischem Zustand.

sollen Soldaten in der nordägyptischen Stadt Port Said weitere Unruhen verhindern, wie das ägyptische Staatsfernsehen berichtet. Der Chef des Militärrats, Mohammed Hussein Tantawi, kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an. Nach Worten eines Sprechers des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 1000 Menschen verletzt. Etwa 150 waren in der Nacht zum Donnerstag in kritischem Zustand.

Die Schuldigen für die blutigen Zusammenstöße zwischen den Anhängern der Fußballmannschaften Al-Alhi und Al-Masri sollen bestraft werden, betonte Tantawi weiter. Nach Worten von Innenminister Mohammed Ibrahim wurden bereits 47 Verdächtige festgenommen. Sowohl das Parlament als auch die Regierung sollten am heutigen Donnerstag zu einer Krisensitzung zusammenkommen.

Verschwörungstheorie der Muslimbrüder

Die bei der jüngsten Parlamentswahl siegreichen Muslimbrüder machten Anhänger von Ex-Präsident Hosni Mubarak für die Ausschreitungen verantwortlich. , erklärte der Abgeordnete Essam al-Erian. Sie seien eine "Botschaft der Anhänger des alten Regimes". Mubaraks Sturz jährt sich kommende Woche zum ersten Mal.

Menschen totgetrampelt oder erdrückt

Die . Das Spiel in Port Said war bereits vor Beginn von regionalen Zeitungen als "Treffen der Vergeltung" bezeichnet worden. Al-Ahli zählt zu den bekanntesten und wichtigsten Fußballvereinen in Ägypten und war lange Zeit ungeschlagen.

FIFA: "Schwarzer Tag für Fußball"

FIFA-Präsident Sepp Blatter zeigte sich entsetzt. Es sei "ein schwarzer Tag für den Fußball". Blatter erklärte: "Ich bin entsetzt und schockiert. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer. Ihnen gilt mein tiefes Mitgefühl. Zu den Gründen der Katastrophe kann ich mich nicht äußern, eines aber steht fest: Es ist ein schwarzer Tag für den Fußball. Ein solches Drama ist jenseits des Vorstellbaren und darf nicht geschehen."

Der Sender Al Arabiya sprach am späten Abend von 77 Toten. Einige starben, nachdem sie zur Behandlung in die Kabine der Gäste-Mannschaft gebracht worden waren, wie dessen portugiesischer Trainer im Radio sagte. Andere Medien gaben die Zahl der Todesopfer mit 74 an.

Militärflugzeuge sollen Spieler ausfliegen

Spieler von Al-Ahli sagten lokalen Medien, die Sicherheitskräfte hätten nichts unternommen, um sie zu schützen. Der Militärrat kündigte an, zwei Militärflugzeuge nach Port Said zu schicken, um die Spieler von Al-Ahli abzuholen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Der ägyptische Fußballverband EFA setzte vorerst alle Spiele aus.

Fans in Kabine gestorben

Der portugiesische Al-Ahli-Trainer Manuel Jose sagte, er habe Dutzende von Toten gesehen. Zahlreiche schwer verletzte Fans seien von Ärzten seines Vereins behandelt worden, viele seien dabei in der Umkleidekabine gestorben. "Die Schuld hat einzig und allein die Polizei. Es waren Dutzende im Stadion, aber die sind plötzlich alle verschwunden oder haben gar nichts unternommen", sagte der 65-Jährige empört kurz nach den Zwischenfällen im Telefon-Interview mit dem portugiesischen TV-Sender SIC.

3000 Polizisten - "niemand wurde verhaftet"

Al-Ahlis Co-Trainer Oscar Elizondo sprach von politisch gefärbter Gewalt. "Es gibt viel Hass", sagte er. Das Verhalten der Polizei bezeichnete er als Schande: "Es gab 3000 Polizisten und wohl niemand wurde verhaftet". Spieler und Trainer seien in "Militärfahrzeugen, die wie Kriegspanzer aussahen", aus dem Stadion gebracht worden.

APA/Red.