Die Temperaturen steigen, die Badesaison beginnt. Schon jetzt häufen sich die Fälle, in denen Kinder beinahe während des Badens ums Leben gekommen sind. Grund sind fehlende Schwimmkenntnisse. Vor einigen Tagen ertrank ein Bub in der Brigittenau in einem Pool, am vergangenen Wochenende mussten Badegäste in Linz einen Fünfjährigen nach dem Untergehen reanimieren. Erschreckende Zahlen kommen vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
137.000 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren sind Nichtschwimmer, die Gefahr des Ertrinkens steigt naturgemäß enorm. Waren es im Jahr 2021 bloß fünf Prozent, die nicht schwimmen konnten, stehen wir 2025 nun beinahe beim Doppelten: neun Prozent der Österreicher haben nie schwimmen gelernt.
Besonders schlechte Schwimmkenntnisse stellte das KFV bei den 10-14-Jährigen fest, in dieser Gruppe stachen die 11-12-Jährigen besonders negativ hervor. Dr. Johanna Trauner Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV ist sich sicher: Hier muss entgegengewirkt werden: "Wir fordern eine Intensivierung des Schwimmunterrichts in der Schule sowie den parallelen Ausbau von geförderten Schwimmkursen in der Freizeit.“ Der Fehlende Unterricht stellt laut dem KFV nämlich einen der Hauptgründe für das Problem dar, genauso wie mangelnde Infrastruktur und wenig familiäre Schwimmerfahrung.
Die Todesursachenstatistik der Statistik Austria bringt noch mehr schockierende Zahlen ans Licht: Zwischen 2014 und 2023 sind insgesamt 333 Wohnsitzinländer in Österreichs Seen, Schwimmbädern und Pools ertrunken. 34 Kinder und Jugendliche befanden sich darunter. Obwohl die Daten für 2024 noch nicht veröffentlicht wurden, zeigen Beobachtungen des KFV anhand von Medienberichten: Die Anzahl der Ertrinkungsunfälle 2024 war auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Im letzten Jahr sind in Österreich insgesamt 39 Personen ertrunken, darunter 3 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren.
Neben der Verbesserung der Schwimmkompetenzen von unsicheren Schwimmenden und Schwimm-Anfängern rät das KFV zudem auch Menschen mit guten Schwimmkenntnissen zur Vorsicht. "Um Unfällen durch Müdigkeit oder Kreislaufproblemen im Wasser vorzubeugen, empfehlen wir das Mitführen von Schwimmbojen, wie sie etwa auch von Profis im Schwimmsport verwendet werden", so die KFV-Sport- und Freizeitsicherheitsexpertin.
