Sie belastet den Vater

Baby geschüttelt – Mutter soll enthaftet werden

Das Baby wurde schwer misshandelt, liegt nun auf der Intensivstation. Die Eltern sind in U-Haft, die Mutter soll laut Anwalt bald enthaftet werden.
Wien Heute
02.06.2025, 12:38
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Die Hoffnung ist groß, dass sie überlebt: Derzeit liegt ein neun Wochen altes Mädchen auf der Intensivstation im AKH, sein Zustand ist stabil. Der Säugling wurde vergangenen Mittwoch von den Eltern – eine Kroatin (38) und ein Deutscher (35) – aufgrund eines Krampfanfalls in die Klinik Ottakring gebracht.

Die Ärzte stellten schwere Verletzungen fest, die auf ein Schütteltrauma hinweisen – das kleine Mädchen hatte schwere Hirnblutungen und Hämatome, zudem wurden bereits ältere Rippenbrüche festgestellt. Die Polizei wurde sofort alarmiert, die Eltern festgenommen.

Anwalt will Enthaftungsantrag stellen

Nachdem beide Verdächtige in der ersten Einvernahme zu den Vorwürfen schwiegen, sagte die Mutter, eine 38-jährige Kroatin, schließlich doch aus. Wie "Heute" berichtete, beschuldigt sie den Kindsvater, sie bedroht und geschlagen zu haben. Sie selbst habe dem Mädchen nichts angetan.

Nummern für Betroffene und Ansprechstellen

Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555

Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247

Rat auf Draht: 147

Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88

Weisser Ring: 0800 112 112

Untersuchungsstelle für Gewaltbetroffene der MedUni Wien: 01 / 40160 - 35700

Beide Verdächtige befinden sich bis 13. Juni in U-Haft, die 38-Jährige beschuldigt ihren Lebensgefährten: "Meine Mandantin belastet den 35-Jährigen schwer, er soll sie geschlagen und getreten haben. Einmal hat sie sogar gesehen, dass er das Baby geschüttelt hat", erklärt Top-Anwalt Florian Höllwarth, der einen Enthaftungsantrag für die 38-Jährige stellen wird: "Ich rechne damit, dass sie enthaftet wird."

„Der Vater war zu geschockt, um bei der Polizei auszusagen, das wird er aber nun bald nachholen“
Clara AbpurgRechtsanwältin, vertritt den Kindsvater

Der 35-jährige Beschuldigte, der seinen Angaben zufolge seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat und sich nur zeitweise in Österreich aufhält, ist in Deutschland amtsbekannt und einschlägig vorbestraft, u.a. wegen Gewalt- und Suchtdelikten. Er soll zudem eine dreijährige Haftstrafe in der Justizanstalt Stein (NÖ) abgesessen haben und 2024 wieder entlassen worden sein.

Bisher hat der Deutsche die Aussage verweigert: "Er war zu geschockt, um bei der Polizei auszusagen, das wird er aber nun bald nachholen. Er hat aber erklärt, dass er nicht schuldig ist", meint seine Anwältin, Clara Abpurg, zu "Heute".

MA 11 hat Obsorge für Baby

Derzeit hat die Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) die Obsorge für das Baby. In den kommenden Wochen muss geklärt werden, wo das Baby aufwachsen wird – sofern es überlebt. MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann appelliert eindringlich an überforderte Eltern: "Bitte melden Sie sich beim Servicetelefon der MA 11 unter 01 / 4000 - 8011 oder holen Sie sich bei anderen Stellen Hilfe. Schon ein leichtes Schütteln reicht, um schwerste Schäden bei den Säuglingen zu verursachen!"

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.06.2025, 16:49, 02.06.2025, 12:38
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