Das kleine Mädchen wurde Ende März geboren und musste in ihrem noch jungen Leben so viel durchmachen. Derzeit liegt der rund neun Wochen alte Säugling auf der Intensivstation im AKH und kämpft um sein Leben: Das Baby soll von seinen Eltern misshandelt worden sein, trug schwere Verletzungen davon.
Das Paar brachte seine Tochter am Mittwochabend aufgrund eines Krampfanfalls in die Klinik Ottakring. Die Ärzte stellten schwere Verletzungen fest, die den Verdacht eines Schütteltraumas nahelegen. Die Polizei wurde sofort alarmiert, die Eltern um 20.30 Uhr festgenommen.
Nachdem beide Verdächtige in der ersten Einvernahme zu den Vorwürfen schwiegen, sagte die Mutter, eine 38-jährige Kroatin, schließlich doch aus. Wie "Heute" berichtete, beschuldigt sie den Kindsvater, ein 35-jähriger Deutscher, sie und das Baby bedroht und geschlagen zu haben. Sie selbst habe dem Mädchen nichts angetan.
"Meine Mandantin belastet den 35-Jährigen schwer, er soll sie ein Jahr lang geschlagen und getreten haben. Bei ihr war die Kleine immer ruhig, rückblickend betrachtet, erkennt sie aber nun, was passiert sein muss, als das Baby in seiner Obhut war. Einmal hat sie sogar gesehen, dass er sie geschüttelt hat", erklärt Rechtsanwalt Florian Höllwarth auf "Heute"-Nachfrage. Laut dem Juristen erlitt das kleine Mädchen schwere Hirnblutungen und Hämatome, die Ärzte stellten zudem bereits ältere Rippenbrüche fest.
Der 35-jährige Beschuldigte, der seinen Angaben zufolge seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat und sich nur zeitweise in Österreich aufhält, ist in Deutschland nach Angaben der LPD Wien amtsbekannt und einschlägig vorbestraft, u.a. wegen Gewalt- und Suchtdelikten. Er soll zudem eine dreijährige Haftstrafe in der Justizanstalt Stein abgesessen haben und 2024 wieder entlassen worden sein.
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Das Paar wurde am Freitag aus dem polizeilichen Gewahrsam in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Eine Richterin entschied am Freitag über die U-Haft. "Über beide Verdächtigen wurde wegen Tatbegehungsgefahr die U-Haft verhängt. Der Beschluss gilt bis 13. Juni", so die Vizepräsidentin und Sprecherin des Landesgerichtes für Strafsachen, Christina Salzborn zu "Heute". Der 35-Jährige – vertreten von Rechtsanwältin Clara Abpurg – verweigert nach wie vor die Aussage. "Er sagt nur, dass er nicht schuldig ist", so Abpurg.
Schwer vorherzusagen ist, ob das kleine Mädchen überleben wird. Wie eine Wigev-Sprecherin auf "Heute"-Anfrage mitteilt, wird das Baby im AKH derzeit noch intensivmedizinisch betreut, der Zustand sei aber stabil.
Laut Ingrid Pöschmann, Sprecherin der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11), wurde heute, Freitag, bei Gericht der Antrag auf die Obsorge für das Mädchen eingebracht: "In den kommenden Tagen und Wochen muss dann geklärt werden, wo das Baby – wenn es überlebt – aufwachsen wird." Bis dato hätten sich keine Verwandten bei der MA 11 gemeldet.
Die MA-11-Sprecherin plädiert eindringlich an überforderte Eltern: "Bitte melden Sie sich beim Servicetelefon der MA 11 unter 01 / 4000 - 8011 oder holen Sie sich bei anderen Stellen Hilfe. Schon ein leichtes Schütteln reicht, um schwerste Schäden bei den Säuglingen zu verursachen!"