Gemäß den Hochrechnungen australischer Medien hat die sozialdemokratische Labor-Partei von Anthony Albanese die Wahlen für sich entschieden. Der 62-Jährige wäre damit der erste Regierungschef seit mehr als 20 Jahren, der eine zweite Amtszeit antreten kann. "Anthony Albanese bleibt Premier", berichtete der australische Sender ABC und verwies wie andere Medien auf Prognosen zum Wahlausgang. Albanese-Anhänger brachen in Jubel aus.
Nach Auszählung eines Viertels der Stimmen kam Labor am Abend auf 52 Sitze im Parlament. Die rechtskonservative Koalition aus Liberalen und Nationalen von Peter Dutton lag nur bei 26 Sitzen. Für eine absolute Mehrheit sind 76 Mandate nötig. Die Verluste der Koalition seien so groß, dass Dutton keine Möglichkeit mehr habe, eine Regierung zu bilden, berichtete die Zeitung "Sydney Morning Herald".
Bereits in den meisten Umfragen war Albanese zuletzt vor seinem Herausforderer gelegen. Der frühere Innen- und Verteidigungsminister Dutton war im Wahlkampf wegen umstrittener Aussagen und seiner offensichtlichen Nähe zur Politik von US-Präsident Trump ins Trudeln geraten. Oft wurde er deshalb als "Temu-Trump", also als billige Kopie, bezeichnet.
Insgesamt waren 18 Millionen Menschen wahlberechtigt. In Down Under herrscht Wahlpflicht. Der Wahlkommission zufolge hatten mehr als acht Millionen Australier schon im Vorfeld entweder per Briefwahl oder per frühzeitiger Stimmabgabe abgestimmt. Zentrales Wahlkampfthema waren die hohen Lebenshaltungskosten.