Was wie eine Szene aus einem trashigen Horrorfilm klingt, war in Indien vor fast einem Vierteljahrhundert bizarre Realität: Zwischen 25. Juli und September 2001 ging im südindischen Bundesstaat Kerala mehrfach blutroter Regen nieder. Das unheimliche Wetterphänomen sorgte damals für Aufsehen - und gibt bis heute Rätsel auf.
Offizielle Untersuchungen führen den sogenannten Blutregen auf eine Algenart der Familie Trentepohliales zurück. Diese mikroskopisch kleinen Organismen färbten die Regentropfen möglicherweise tiefrot - ein seltener, aber irdischer Vorgang, wie Wissenschaftler betonen.
Doch nicht alle Experten glauben an diese Erklärung. Forscher wie Chandra Wickramasinghe, Milton Wainwright und Godfrey Louis vertreten eine spektakulärere Theorie: Ihrer Meinung nach könnte ein Meteor in der Atmosphäre zerbrochen sein - und dabei außerirdisches Material mitgebracht haben. Eine Theorie, die die Fantasie beflügelt, aber unter Wissenschaftlern höchst umstritten ist.
Der rätselhafte, blutige Regen von Kerala darf nicht mit dem "Blutregen" verwechselt werden, der auch hierzulande in Zusammenhang mit Saharasand-Ereignissen auftreten kann. Bei letzterem Naturphänomen ist die Erklärung einfacher: Rotgelber Wüstenstaub trifft auf Regenwolken, der Niederschlag nimmt dann häufig eine rötlich-bräunliche Farbe an.
Rätselhafter Blutregen ist übrigens kein Einzelfall. Auch aus Sri Lanka wurden ähnliche Erscheinungen gemeldet - etwa im Jahr 2012. Auch dort sind die Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt. Fakt ist: Ob Algen oder Aliens - der blutrote Regen bleibt ein spektakuläres Mysterium am Himmel über Südasien.