Ebola, Zika, Vogelgrippe: Immer wieder sorgen Krankheiten, die von Tieren auf Menschen überspringen, für Schlagzeilen. Forscher haben nun eine Weltkarte erstellt, die zeigt, wo das Risiko für solche zoonotischen Ausbrüche am höchsten ist. Das Ergebnis: Urlaubsziele rund um den Äquator sind besonders betroffen.
Die neue Risikokarte stammt vom europäischen Forschungszentrum Joint Research Centre, veröffentlicht wurde sie in der Fachzeitschrift "Science Advances". Zu den Hotspots zählen Lateinamerika, Afrika und Ozeanien - Regionen, in denen Klima- und Umweltbedingungen die Übertragung von Erregern besonders begünstigen.
Insgesamt gelten rund neun Prozent der Welt als Hochrisikozonen - wer Urlaub plant, sollte also zuvor auch auf die Seuchenkarte schauen. In gefährdeten Regionen liegen beliebte Fernreise-Destinationen wie etwa Vietnam, Indonesien, Philippinen, Brasilien (Amazonasgebiet) und Kongo.
Hohe Temperaturen, extreme Wetterlagen und der Verlust natürlicher Lebensräume treiben Wildtiere näher an den Menschen heran, erklärt Johannes Lorenz Khol von der Vetmed-Uni Wien im ORF-Talk. Und genau das erhöhe die Gefahr: Denn ob Gelsenstich, Katzenkratzer oder der Kontakt mit Nutztieren - die Übertragungswege sind vielfältig.
Zudem warnt die WHO: Auch bislang unbekannte Krankheiten - wie die hypothetische "Krankheit X" - könnten pandemisches Potenzial haben. Auf ihrer Watchlist stehen auch altbekannte Übeltäter wie das Influenza-Virus, das sich durch Mutationen rasch verändern kann.
Die gute Nachricht zum Schluss: Europa bleibt auf der "Weltkarte der Seuchengefahren" außen vor. Dank hoher Hygienestandards, gesunder Tierhaltung und starker Überwachung ist das Risiko in Österreich gering, so Khol.