Österreichs Wirtschaft hat gewählt! Der Wirtschaftsbund verliert, während die Freiheitliche Wirtschaft satte Zugewinne einfährt. 774.249 Unternehmer konnten ihre Stimme abgeben, die Wahlbeteiligung betrug aber nur 26,5 Prozent – ein Minus von 7,2 Prozentpunkten.
Stärkste Kraft ist nach wie vor der ÖVP-nahe Österreichische Wirtschaftsbund (ÖWB) mit 61,3 Prozent, das bedeutet ein Minus von 7,9 Prozent gegenüber der Wahl 2020. Leicht verloren hat auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV): Er kommt österreichweit auf 9,7 Prozent (-1,1).
Großer Gewinner ist die Freiheitliche Wirtschaft, die sich mit 13,6 Prozent (+7,3) mehr als verdoppelt hat. Dazugewinnen konnten ebenfalls die pinken UNOS, sie kommen auf nunmehr 5,3 Prozent (+2,6). Ein Minus von 1,1 Prozentpunkten gab es für die Grüne Wirtschaft, die auf 8,4 Prozent kommt.
Doch Wien ist, wie so oft, wieder einmal anders. Und auch im Burgenland konnte der Wirtschaftsbund um fünf Prozentpunkte auf nunmehr 75 Prozent zugewinnen. In der Bundeshauptstadt jedenfalls kam der Wirtschaftsbund zuletzt (2020) auf 54 Prozent. Heuer wurde die Absolute immerhin knapp gehalten, 50,2 Prozent sind es geworden. Dahinter folgt der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband, der von 20 auf 16,5 fällt.
Bei den übrigen Fraktionen gibt es kammerweit betrachtet nur Zugewinne: Die Grüne Wirtschaft legt von 14,6 auf 15,7 Prozent zu, die UNOS von 3,7 auf 7,2 und die Freiheitliche Wirtschaft von 3,7 auf 7,2 Prozent. Die stärksten Ergebnisse fahren die Blauen übrigens bei den Trafikanten und Dachdeckern (je rund 27 Prozent) ein.
"Ich bedanke mich für den fairen Wahlkampf und vor allem für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit, wie wir sie in der Wirtschaftskammer Wien pflegen", lobt WKW-Präsident Walter Ruck. "Ich gratuliere allen wahlwerbenden Gruppen: Dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband zur Mandatsmehrheit in den Fachgruppen Gastronomie und Werbung, der Grünen Wirtschaft zu Mandatszugewinnen und ich gratuliere den Unos und der Freiheitlichen Wirtschaft zu Zugewinnen beim ersten, flächendeckenden Antreten bei den Wahlen in Wien."