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Alleinerziehende: "Mir fehlen 630 Euro im Monat"

Besonders in Zeiten der Teuerungen sind viele Familien von Sozialleistungen abhängig. So auch eine Mutter aus Oberösterreich.

Amra Duric
Eine Mutter aus Oberösterreich wartet seit Monaten auf Beihilfen.
Eine Mutter aus Oberösterreich wartet seit Monaten auf Beihilfen.
Getty Images (Symbolbild)

Das vergangene Jahr war für eine Mutter aus Oberösterreich alles andere als einfach. "Ich habe mich von meinem Ex-Mann getrennt und musste von heute auf morgen aus der Wohnung ausziehen," erzählt sie im Gespräch mit "Heute". Mit ihren drei Kindern (3, 12, 14 Jahre) übersiedelte die 36-Jährige in eine 50 Quadratmeter kleine Wohnung. "Wir haben zu viert in einem Bett geschlafen."

"Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Die Kinder teilen sich einen alten Laptop für die Schule, weil ich mir einen zweiten nicht leisten kann. Lebensmittel kaufen wir immer öfter im Sozialmarkt."

Nach einiger Zeit verbesserte sich die Lage der Frau kurzfristig. "Ich habe eine Arbeit gefunden und wir sind heuer in eine 71 Quadratmeter große Wohnung gezogen. Die Dreijährige schläft bei mir im Zimmer. Die zwei Großen teilen sich ein Zimmer." Das neu gefundene Glück der Familie wurde jedoch durch die explodierenden Energiekosten und steigenden Lebensmittelpreise getrübt.

Mutter bekommt 950 Euro Gehalt

Die Oberösterreicherin muss monatlich mit einem Gehalt von 950 Euro auskommen. "Seit drei Monaten warte ich auf Rückmeldung wegen der Wohnbeihilfe. Auch die Familienbeihilfe bekomme ich seit einem Monat nicht mehr, weil der neue Antrag erst überprüft werden muss", klagt die 36-Jährige. "Mir fehlen somit 630 Euro im Monat an Beihilfen."

Für Miete gibt die Oberösterreicherin 515 Euro aus, Strom kostet sie 100 Euro. "Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Die Kinder teilen sich einen alten Laptop für die Schule, weil ich mir einen zweiten nicht leisten kann. Lebensmittel kaufen wir immer öfter im Sozialmarkt."

"Kaufen keine Feinkost mehr"

Coca Cola kauft die Alleinerziehende nur, wenn es in Aktion ist. "Früher haben wir gerne bei der Feinkost was gekauft, das machen wir jetzt nicht mehr. Ich kaufe nur noch verpackte Ware. Auf der einen Seite soll man Plastik sparen, auf der anderen kann sich die frischen Sachen einfach nicht mehr leisten."

Dass die Überprüfung der Familienbeihilfe bis zu sechs Monaten dauern kann, findet die Dreifach-Mama "eine Frechheit." "Ich verstehe, dass die Anträge geprüft werden müssen, aber ich bin alleinerziehend und fühle mich im Stich gelassen." Unterstützung bekommt die 36-Jährige in der Zwischenzeit von der Volkshilfe durch den Kindergesundheitsfond.

Kleidung und Spielsachen kauft die Oberösterreicherin mittlerweile vermehrt gebraucht. "Ich bin jetzt auch von Pampers auf eine günstigere Marke umgestiegen. Man merkt aber nicht nur einen Unterschied beim Preis, sondern auch, leider, bei der Qualität der Windeln."

Hilfe für Betroffene
Volkshilfe Österreich: +43 (1) 402 62 09
Wohnschirm: +43 (0) 800 201 611
Volkshilfe SOMA-Markt Oberösterreich

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