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Allerheiligen: Diese Regeln gelten jetzt am Friedhof
Am heutigen Sonntag ist Allerheiligen. Doch auch dieser Feiertag steht heuer im Zeichen von Corona.
An Allerheiligen und Allerseelen wird in Österreich an verstorbene Familienmitglieder, Verwandte und Freunde am Friedhof gedacht. Der Besuch der Gräber gehört für viele Gläubige zur Tradition. Doch auch dieser Feiertag steht heuer ganz im Zeichen der Corona-Krise. Österreich steht kurz vor dem zweiten Lockdown.
Auf Familienfeiern verzichten
Aufgrund der Pandemie werden heuer keine gemeinsamen Friedhofsfeiern stattfinden, wie die Österreichische Bischofskonferenz vor einigen Tagen bekannt gab. Die Gräber werden dennoch gesegnet, jedoch nicht im Rahmen einer gemeinsamen Feier. Auch die Regierung appellierte, auf gemeinsame Familienfeiern zu verzichten.
Die Gottesdienste am Friedhof fallen ebenso aus. "Für uns als Christinnen und Christen ist das gemeinsame Gebet für die Toten, denen wir vieles verdanken, überaus wichtig. Wir bedauern sehr, dass sich die Situation in den vergangenen Wochen derart zugespitzt hat und wir nun hinsichtlich der gemeinsamen Friedhofsfeiern Regelungen treffen müssen", erklärte Erzbischof Franz Lackner.
"Do-it-yourself-Segnung"
Gerade in ländlichen Regionen sind viele Familien auf mehreren Friedhöfen in unterschiedlichen Gemeinden unterwegs. Die Bischofskonferenz rät aber ebenso von "größeren Familienzusammenkünften" ab und schlägt deshalb vor, es einmal selbst mit einem Segen zu versuchen. "Um Gottes Segen dürfen ja alle Getauften bitten", erklärte Anton Tauschmann, Fachmann für Trauerpastoral in der Diözese, unlängst im "Kurier".
Folgende Regeln gelten heuer auf den Friedhöfen: Veranstaltungen im Freien ohne zugewiesene Sitzplätze sind nur bis maximal zwölf Besucher zulässig, deshalb wird es heuer keine Messen oder Gottesdienste auf den Friedhöfen geben.
Weiters ist die Einhaltung des Abstandes das Gebot der Stunde, auch beim Grabbesuch. Eine Gruppe aus mehr als sechs Erwachsenen (plus bis zu sechs Kinder) muss einen Meter Distanz untereinander wahren. Ausgenommen davon sind jene Menschen, mit denen man im selben Haushalt lebt.
Die katholische Kirche rät davon ab, mit Personen, "die über die zusammenwohnende Familie hinaus gehen", die Gräber zu besuchen. Die Polizei wird ebenfalls kontrollieren. Allerdings möchte man dabei verhältnismäßig vorgehen.
Die Gräbersegnung wird zwar heuer nicht ausfallen, allerdings findet sie ohne die damit verbundenen Feiern statt. Die Gräbersegnung kann von Priestern, Diakonen, Leitern von Wortgottesdiensten sowie Begräbnisleitern, aber auch Besuchern selbst begangen werden. Weihwasserfläschen mit Gebetsblatt gibt es bei vielen Pfarren zur freien Entnahme.