Es war ein Bild des Schreckens, das sich dem Obmann der Fischereigemeinschaft St. Marienkirchen bei Schärding vor wenigen Tagen in der Früh bot: Im Todtenmannbach trieben Hunderte tote Forellen im Wasser.
Klaus Brunneder von der örtlichen Fischereigemeinschaft ist erschüttert: "So etwas hat es hier noch nie gegeben, es ist eine Katastrophe." Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er die verendeten Tiere eingesammelt. "Bis zum Inn ist alles tot", sagt er im Gespräch mit Heute.at.
Auf einer Länge von 800 Metern haben die Fischer rund 300 tote Forellen gefunden. Nicht nur Forellen, auch Krebse und andere Wassertiere sind betroffen. Brunneder warnt: "Es könnte laut Gutachter fünf oder zehn Jahre dauern, bis sich alles wieder erholt." Ein weiteres Problem ist, dass der Bach nicht nur in den Inn, sondern auch in Weiher fließt. Dort wurde vorerst ein Fischereiverbot verhängt.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zunächst gab es Vermutungen, dass ein Defekt bei einer Kläranlage das Fischsterben ausgelöst haben könnte. Dort soll es in der Nacht vor dem Fischsterben einen Alarm gegeben haben.
Dem widersprach das Land OÖ aber am Mittwochnachmittag. Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, in Oberösterreich auch für die Wasserwirtschaft zuständig, betonte: "Der Schutz unserer Gewässer hat oberste Priorität. Die Expertinnen und Experten der Gewässergüteaufsicht arbeiten mit Hochdruck daran, die Ursache für das Fischsterben im Todtenmannbach zu identifizieren und den Verursacher ausfindig zu machen."
Kurzzeitig war, so das Land OÖ, im Zulauf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Eggerding ein erhöhter pH-Wert festgestellt worden. "Der Klärwärter reagierte umgehend, informierte die zuständigen Behörden und entnahm sofort Wasserproben zur weiteren Analyse. Zusätzlich wurden durch die Polizeiinspektion Suben auch Wasserproben direkt aus dem Todtenmannbach gezogen", so das Land.
Diese Proben würden sich derzeit in labortechnischer Auswertung befinden, wobei insbesondere auf toxische Substanzen untersucht wird. Da es sich offenbar um einen unbekannten Eintrag handelt, sind die chemischen Analysen besonders aufwändig.
Fest steht für das Land Oberösterreich und das Umweltressort aber: "Die Kläranlage Eggerding ist nicht für das Fischsterben im Todtenmannbach verantwortlich."
Was die Ursache ist, bleibt somit vorerst unklar. "Wir tun alles dafür, diese Umweltbeeinträchtigung so rasch wie möglich aufzuklären", so Kaineder.