Sport

Als ein Japaner im Wald landete

Heute Redaktion
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Das Starthaus von Kitzbühel ist der ruhigste Ort im Ski-Weltcup. Alle Jahre wieder hatte ich hier die Hose gestrichen voll. Ich stieß mich nur ab, weil hinter mir schon der nächste Rennläufer nervös auf seinen Ritt auf der Adrenalin-Abfahrt wartete. Am Hahnenkamm werden Skiprofis zu Extremsportlern.

Die Strecke ist so schwierig und spektakulär, dass sie heute nie und nimmer in den Weltcup-Kalender aufgenommen werden würde. Doch Kitzbühel ist Tradition. Sternstunden und Schrecksekunden liegen hier besonders eng beisammen. Nie vergessen werde ich, als Mitte der 80er-Jahre im Training ein Japaner in der Mausefalle über den Zaun flog und im Wald landete. Ein Jahr später war der Zaun an dieser Schlüsselstelle höher.

Ich selbst war auf der Streif nur selten in Sturzgefahr. Nur 1994, da hatte ich zu runde Kanten. Am Hausberg riss ich mir im Schnee die rechte Pobacke auf. Zehn Sekunden später war ich zum Glück gesund im Ziel – und Zweiter hinter Patrick Ortlieb.